Einige interessante
Artikel über Tabak (siehe auch "Die schädlichen Wirkungen
des Tabaks"):
Ansichten des erklärten
Tabakfeindes Johann Wolfgang Goethe (1749-1832)
Goethe verwirft Rauchen und Schnupfen. Das Rauchen macht Dumm,
es macht unfähig zum Denken und Dichten... "Für solche faule Türken ist
der liebevolle Verkehr mit den Pfeifen und der behagliche Anblick der
Dampfwolken, die sie in die Luft blasen, eine geistvolle Unterhaltung, weil sie
ihm über die Stunden hinweghilft ... man wird nach zwei oder drei
Menschenaltern schon sehen, was diese Bierbäuche und Schmauchlümmel aus
Deutschland gemacht haben. An der Geistlosigkeit, Verkrüppelung und
Armseligkeit der Literatur wird man es zuerst bemerken."
Wie man Raucher abhängig
macht
Von wegen Werbung mit Abenteuer und Freiheit: Es war die
Chemie, die Marlboro zur erfolgreichen Zigarettenmarke machte.
Eine Untersuchung im Auftrag des amerikanischen
Tabakriesen Brown and Williamson ergab, daß Ammoniak
den rauchigen Geschmack der Zigarettenmarke hervorruft und die Aufnahme von
Nikotin beim Raucher steigert. R. J. Reynolds, Produzent des
Konkurrenzproduktes Winston, gab die Studie bereits in den siebziger Jahren in
Auftrag, um herauszufinden, warum immer mehr Raucher die Zigarette mit dem
Cowboy-Image seinem Produkt vorzogen. Die Unterlagen tauchten nun beim
Rechtsstreit zwischen dem US-Staat Minnesota und der Tabakindustrie auf.
Ammoniak mache den Zigarettenrauch weniger sauer und wandle dadurch einen Teil
der Schadstoffe in sogenanntes freies Nikotin um,
erklärte Channing Robertson, Chemieprofessor an der
Stanford-Universität. Diese Form von Nikotin werde von der Lunge schneller
aufgenommen und erreiche das Gehirn innerhalb weniger Sekunden. Nach
Angaben des Wissenschaftlers macht das Gas die Raucher trotz sinkender Teer-
und Nikotinwerte abhängig.
Als Marlboro-Hersteller Philip Morris Mitte 1965 zum
ersten Mal Ammoniak in die Zigaretten eingebaut habe, seien die Verkaufszahlen
drastisch gestiegen. Reynolds zog Mitte der siebziger Jahre mit Camel nach.
Anschließende Marktuntersuchungen hätten auf eine "signifikante
Produktverbesserung" hingedeutet.
Zigaretten ohne
krebserregende Stoffe (11.06.2000)
Nach Erkenntnissen des US- Forschungsunternehmen Star Scientific ist es möglich, krebserregende Inhaltsstoffe
in Tabak durch eine spezielle Lagerungstechnik zu entfernen.
Nach Ansicht von Jonnie
Williams, Mitgründer von Star Scientific, scheitere
eine solche Schadstoffreduzierung aber in der Praxis am fehlenden Willen der Tabakunternehmen.
Rauchen ist die Todesursache von jährlich vier Millionen Menschen. Jede
Zigarette verkürzt das Raucherleben um elf Minuten, so die Erkenntnis der
Antiraucher-Gruppe Action on Smoking and Health
(ASH). ASH ist davon überzeugt, dass Tabakunternehmen die Raucherrisiken
reduzieren könnten, wenn sie wollten.
Tabakkonzerne gegen
Forschung (31.05.2000)
Die Tabakkonzerne versuchen mit Millionen-Aufwand,
eine Studie über die Folgen des Passivrauchens in Frage zu stellen. Diesen
Vorwurf erheben amerikanische Forscher in der neuen Ausgabe des medizinischen
Fachblatts "The Lancet".
Allein der Konzern Philip Morris habe zwei Millionen
US-Dollar im Jahr bereitgestellt, um den Ergebnissen der Forschung entgegen zu
wirken. Im Jahr 1998 war die bisher größte europäische Studie veröffentlicht
worden, nach der Passivrauchen das Risiko für Lungenkrebs um 16 Prozent
steigert. Dies konnte sowohl bei Ehepaaren nachgewiesen werden, bei denen
ein Partner rauchte, als auch bei Passivrauchen am Arbeitsplatz.
Noch bevor die Studie veröffentlicht worden sei, sollen
die Konzerne bereits versucht haben, Stimmung gegen die Ergebnisse zu machen.
Bis zu vier Millionen Dollar sollen einzelne Konzerne in verdeckte
Öffentlichkeitsarbeit investiert haben. Nach Aussage der Forscher will die
Industrie verhindern, dass in Europa ähnlich strikte Gesetze gegen den
Tabak-Konsum erlassen werden, wie in den USA.
Nikotin mit harten Drogen
vergleichbar (19.03.2000)
Nikotin sollte nach dem Willen britischer Ärzte wie eine harte
Droge behandelt und geächtet werden. In einem am Dienstag vorgestellten Bericht
wird Rauchen als extreme Sucht bezeichnet und Nikotin mit Drogen wie Heroin
oder Kokain auf eine Stufe gestellt. Der Report einer Expertenkommission
für Tabak der Ärztekammer fordert ein aggressives Vorgehen gegen Nikotin und
verlangt Steuergelder vom Staat, um Raucher von ihrer Sucht abzubringen. Danach
soll der staatliche Gesundheitsdienst die Rechnungen für Entzugstherapien
übernehmen. Bezeichnungen wie «leicht» oder «mild» für Zigarettenmarken sollten
verboten werden.
Die regierende Labour Partei hat bereits im vergangenen
Jahr eine groß angelegte Initiative gegen das Rauchen beschlossen. Deren Ziel
ist die Verringerung des Raucheranteils im Lande von 28 Prozent im Jahre 1996
auf 26 Prozent in 2005 und 24 Prozent im Jahre 2010. Nach den Aussagen der
Expertenkommission wird jeder fünfte Tod im Königreich durch Nikotinsucht
verursacht.
[Quelle: Britische Studie / Wissenschaftsticker]
Gegen Nikotinabhängigkeit
könnte schon bald ein Impfstoff helfen (30.01.2000)
Eines Tages wird es ein Leichtes sein, dem Laster Rauchen
ein Ende zu bereiten. Wissenschaftler hoffen bereits seit Mitte des Jahres auf
Erfolge bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Nikotinsucht. Nach
ersten erfolgreichen Versuchen an Ratten werden bis zum Jahr 2002 klinische
Studien am Menschen erwartet. Dabei handle es sich nicht um ein Wundermittel,
es solle lediglich dazu dienen, werdende Nichtraucher bei ihrem Kampf gegen die
Sucht zu unterstützen, sagt Alan I. Leshner, Direktor
vom National Institute on Drug Abuse.
Der Wirkstoff versperrt dem Nikotin den Weg ins
Gehirn, wodurch der Kick durch das Nervengift ausbleibt. Das Nikotin-Molekül
ist so klein, dass der Organismus normalerweise keine Antikörper gegen das Gift
entwickelt. Paul Pentel vom Hennepin County Medical Center in
Minneapolis kombinierte Nikotin mit einem Bakterium, das der Körper als fremd
erkennt. Das Immunsystem reagiert darauf mit der Bildung von Antikörpern, die
teilweise an der chemischen Struktur des Nikotins binden. Haben sich erst
einmal genug dieser Antikörper gebildet, so erkennen sie sofort neu
aufgenommenes Nikotin. Der resultierende Komplex ist schließlich zu groß, um
ins Gehirn zu gelangen und den Nikotin-Effekt auszulösen. Das Nervengift bleibt
in der Blutbahn und wird dort in harmlose Bestandteile zersetzt. Die
Nikotin-Konzentration im Gehirn geimpfter Ratten lag immerhin 64 Prozent
niedriger als bei ihren ungeimpften Artgenossen.
Gary A. Giovino vom Roswell Park Cancer Institute in
Buffalo hält die Methode für zukunftsträchtig, solange sie für den Menschen
sicher ist. Er befürchtet aber, dass viele Raucher schlicht ihren
Zigarettenkonsum steigern würden, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Damit
läge die Nikotin-Konzentration im Blut erheblich höher als ohne Impfung. Somit
bedürfe es immer noch sozialer und medizinischer Unterstützung, um Raucher von
ihrer Sucht zu befreien, weil der Wille zum Aufhören durch den Impfstoff nicht
erzeugt werden könne, entgegnet Pentel.
Rauch bringt Babys zum
Weinen
Babys rauchender Mütter heulen mehr als die nichtrauchender Mütter. Das fand ein niederländisches
Forschungsinstitut heraus. Nach einer Studie des niederländischen
Forschungsinstituts TNO ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Baby besonders
viel weint, bei rauchenden Müttern doppelt so hoch. Nach der Studie sind 4,7
Prozent der Säuglinge so genannte "Heulbabys", die an mehr als drei
Tagen mehr als drei Stunden am Tag weinen. TNO untersuchte 3.345 Babys im Alter
von ein bis sechs Monaten. Bisher war man davon ausgegangen, dass vor allem
Magen-Darm-Probleme oder psychosoziale Faktoren die Gründe für übermäßiges
Heulen seien. Rauchende Mütter können den Heul-Effekt etwas vermindern, indem
sie ihr Baby stillen.
SSE
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