Gleichnisse, Legenden
und Märchen
Der Teufel und sein Freund
Eines Tages machte der Teufel mit einem Freund einen Spaziergang. Sie sahen, wie sich vor ihnen ein Mann bückte und etwas aufhob.
"Was hat dieser Mann gefunden? " fragte der Freund. "Ein Stück Wahrheit", sagte der Teufel.
"Beunruhigte dich das nicht?" fragte der Freund. "Nein, durchaus nicht", sagte der Teufel, " ich werde ihm gestatteten, ein religiöses Glaubensbekenntnis daraus zu machen."Ein religiöses Bekenntnis ist ein Wegweiser, der den Weg zur Wahrheit zeigt. Menschen, die sich krampfhaft an den Wegweiser halten, werden daran gehindert, auf die Wahrheit zu zugehen, weil sie irrtümlicher weise glauben, sie schon zu besitzen. (Anthony de Mello)
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Satans gefälschtes Christentum
von Roderick
C. Meredith
Jeder von uns sollte sich also die Frage stellen: „Wie kam ich zu dem, woran ich jetzt glaube im Hinblick auf Religion, Moral und den gesamten Zweck des menschlichen Lebens? Wenn meine Freunde und ich einfach nur blind allgemein anerkannten Ideen gefolgt sind, besteht da nicht eine große Wahrscheinlichkeit, dass die meisten anderen Menschen es ebenso gemacht haben? Ist es möglich, dass wir blindlings falsche religiöse Ideen übernommen haben, die sogar die Entwicklung unserer gesamten Gesellschaft geprägt haben – das Wesen unseres Rechtssystems, unseres Bildungswesens und des religiösen Systems, das wir aufgebaut haben und das wir heute als selbstverständlich ansehen?"
Haben Sie sich jemals so grundlegende Fragen gestellt?
Wenn es einen wirklichen Gott gibt und wenn die Bibel seine inspirierte Offenbarung an die Menschen ist, dann sollten wir sorgfältig beachten, was die Bibel mit klaren Worten zu diesen Fragen sagt! Denn die Bibel sagt ausdrücklich: „Prüft aber alles, und das Gute behaltet" (1. Thessalonicher 5, 21).
Die Bibel zeigt immer wieder ganz klar, dass die meisten Menschen verführt sind. In einer Beschreibung der Endzeit schildert der Apostel Johannes den Teufel so: „Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen" (Offenbarung 12, 9). Die über zwei Milliarden „Christen" in den großen Konfessionen sind Teil der „ganzen Welt" die Johannes beschrieb – und viele sind verführt! Diese Menschen und ihre Prediger sind nicht absichtlich böse. Denn eine verführte Person weiß nicht, dass sie verführt ist! Es ist wichtig, diesen Unterschied zu verstehen.
Es ist also nicht „unfair", so etwas zu behaupten, denn der Gott des Himmels gebietet, dass man die Wahrheit predigt. Und es ist niemandem damit geholfen, wenn man lediglich seichte Allgemeinheiten verbreitet und so tut, als sei „alles in Ordnung", wenn dem nicht der Fall ist! Denn wir nähern uns nun dem Ende von 6000 Jahren Menschheitsgeschichte unter dem Einfluss von Satan, dem Teufel - den Jesus Christus den „Fürst dieser Welt" nennt (Johannes 14, 30).Die Grundaussage
Die Grundaussage dieser Broschüre ist, dass unser Schöpfer einem sehr realen Teufel gestattet hat, den größten Teil der Menschheit in den vergangenen 6000 Jahren völlig zu verführen. Und Satan hat tatsächlich eine gefälschte Religion ersonnen, um die ganze Welt zu verführen. Doch der große Schöpfer wird bald eingreifen und Jesus Christus als „König aller Könige und Herr aller Herren" (Offenbarung 19, 16) zur Erde zurücksenden. Wenn dieser zurückkehrt, wird er Satan in den Abgrund werfen, „damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre" (Offenbarung 20, 3).
Eine der Hauptmethoden, mit denen Satan die meisten Menschen verführt, besteht darin, sie glauben zu machen, dass er überhaupt nicht existiere! Also machen die Menschen Witze darüber, sie seien „wohl vom Teufel geritten worden" – glauben aber, dass es gar keinen realen Teufel gibt. Wie wir aber gesehen haben, nannte Jesus Christus Satan den „Fürst dieser Welt".
Wie ist Satan entstanden? Was sind seine Verführungsmethoden? Und am wichtigsten: Wie hat Satan die ganze Welt verführt? Als Jesus Christus den Propheten Daniel zitierte (Markus 13, 14; Lutherbibel 1912), betrachtete er diese Schriften als heilige Schrift. Im Buch Daniel lesen wir von Geistwesen – Engeln und Dämonen – die an vielen Stellen beschrieben werden.
Nachdem Daniel gefastet hatte, um ein tieferes Verständnis zu suchen, sandte Gott einen Engel, um ihn zu ermutigen (Daniel 10, 10-12). Der Engel gab Daniel eine bemerkenswerte Erklärung dafür, warum es so lange gedauert hatte, seine Gebete zu beantworten. „Aber der Engelfürst des Königreichs Persien hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der ersten unter den Engelfürsten, kam mir zu Hilfe, und ihm überließ ich den Kampf mit dem Engelfürsten des Königreichs Persien. Nun aber komme ich, um dir Bericht zu geben, wie es deinem Volk gehen wird am Ende der Tage; denn das Gesicht geht auf ferne Zeit" (Verse 13-14).
Später erklärt derselbe Engel weitere Details im Bezug auf die unsichtbare Geistwelt: „Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Und jetzt muss ich wieder hin und mit dem Engelfürsten von Persien kämpfen; und wenn ich das hinter mich gebracht habe, siehe, dann wird der Engelfürst von Griechenland kommen. – Doch zuvor will ich dir kundtun, was geschrieben ist im Buch der Wahrheit – Und es ist keiner, der mir hilft gegen jene, außer eurem Engelfürsten Michael" (Verse 20-21).
Diese Passage berichtet eindeutig von geistlichen Kriegen! Sie beschreibt einen Kampf, der hinter dem Weltgeschehen in der Geistwelt ausgefochten wird. Denn Satan der Teufel wird als „Gott dieser Welt" beschrieben, der den Ungläubigen „den Sinn verblendet" hat (2. Korinther 4, 4).
Satan heißt auch „der Mächtige, der in der Luft herrscht" und „der Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams" (Epheser 2, 2). Der Engel, der zu Daniel sprach, erzählte von einem Kampf zwischen Geistwesen, in dem sogar der große Erzengel Michael (siehe Daniel 12, 1) zu Hilfe gerufen werden musste!
Diese Welt, dieses „Zeitalter" – die beinahe 6000-jährige Periode von Adam bis heute – war immer und ist auch heute noch eine Gesellschaft, die dominiert wird von Satan dem Teufel und seinen Millionen gefallener Engel oder „Dämonen", die ihm in die Rebellion gegen den Schöpfergott gefolgt sind.
“Satan" ist nicht lediglich ein allgemeiner Begriff für das Böse. Satan ist keine blinde Macht. Satan der Teufel ist eine mächtige, geistliche Persönlichkeit – ursprünglich von Gott als ein Cherub erschaffen – die gegen Gott rebellierte. Sein ursprünglicher Name „Luzifer" bedeutet soviel wie „Lichtträger". Aber seit seiner Rebellion wurde er „Satan" genannt – was „Widersacher" bedeutet.
Beachten Sie Jesaja 14, 12-15: „Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst! Du aber gedachtest in deinem Herzen: ‚Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden. Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten.’ Ja, hinunter zu den Toten fuhrest du, zur tiefsten Grube".
Hier lesen wir, wie der mächtige Luzifer einen Umsturz gegen Gott plante! Seine großen Fähigkeiten und seine Eitelkeit ließen in ihm den Entschluss reifen, es mit dem Schöpfer aufzunehmen!
In Hesekiel 28, 1-16 beschreibt Gott zunächst den menschlichen Prinzen von Tyrus. Dieser war offensichtlich ein sehr fähiger Mann und uneingeschränkter Herrscher – auf menschlicher Ebene – über dieses „New York" des Altertums. Dann aber beginnt Hesekiel, die wirkliche „Macht hinter der Macht" zu beschreiben – den „König" dieses heidnischen Stadtstaates. Lesen Sie: „Du Menschenkind, stimm ein Klagelied an über den König von Tyrus und sprich zu ihm: So spricht Gott der Herr: Du warst das Abbild der Vollkommenheit, voller Weisheit und über die Maßen schön. In Eden warst du, im Garten Gottes, geschmückt mit Edelsteinen jeder Art, mit Sarder, Topas, Diamant, Türkis, Onyx, Jaspis, Saphir, Malachit, Smaragd. Von Gold war die Arbeit deiner Ohrringe und des Perlenschmucks, den du trugst; am Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet" (Verse 12-13). Hier finden wir eine Persönlichkeit, die schon Tausende von Jahren vor Tyrus existiert hatte – im „Garten Eden"! Dennoch war er ein erschaffenes Wesen (Vers 15), kein Mitglied der Gottfamilie.Satan hat ein REICH
Nach geschickten Verhandlungen und politischen Manövern, um eine Gefolgschaft an sich zu binden, wurde Satan vom „Berg" oder Reich Gottes herabgestoßen. Wie wir aus Offenbarung 12, 3-4 erfahren, war es ihm gelungen, ein Drittel aller Engel in seine Rebellion gegen Gott mit einzubeziehen! Diese gefallenen Engel werden nun „Dämonen" genannt. Satan hat also jetzt buchstäblich Millionen gefallener Engel als seine Gefolgschaft und in diesem Sinn hat er ein „Reich", über das er in der Geistwelt herrscht.
Matthäus erzählt von der Versuchung Jesu durch Satan, eine Persönlichkeit mit großer Überredungsgabe. „Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde" (Matthäus 4, 1).
Dieser Bericht ist uns ein warnender Hinweis, dass Satan nichts dagegen hat, Schriftstellen zu zitieren. Er besitzt sogar selbst die Kühnheit, gegenüber dem Autor der heiligen Schrift, Jesus Christus, dessen eigene Schriftstellen zu zitieren! „Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: ‚Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einem Stein stößt’" (Matthäus 4, 5-6).
Dann bot Satan Jesus an: „Alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit [...] will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest" (Verse 8-9).
Aber natürlich wusste Jesus, welche geistlichen Prinzipien hier Anwendung fanden und erwiderte eine entsprechende Schriftstelle als Antwort: „Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: ‚Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen’" (Vers 10). Jesus entschied sich dafür, Gott zu gehorchen und sein Reich zu Gottes Zeitpunkt und auf Gottes Weise zu erhalten.
Später, als Jesus beschuldigt wurde, Dämonen mit dem Beelzebub auszutreiben, sagte er: „Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann nicht bestehen. Wenn nun der Satan den Satan austreibt, so muss er mit sich selbst uneins sein; wie kann dann sein [Satans] Reich bestehen?" (Matthäus 12, 25-26).
Satan besitzt ein Reich! Er ist der unsichtbare „Gott" dieser Welt (2. Korinther 4, 4). Er ist der größte Verführer der Menschen und Nationen. „Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen" (Offenbarung 12, 9).
Das Geistwesen Satan wird starken Einfluss auf den bald erscheinenden, charismatischen politischen Diktator ausüben. Dieser wird möglicherweise sogar direkt von ihm besessen sein und er wird eine mächtige Supermacht verführen, die in einem wieder erstarkten, militanten und vereinten Europa – dem endzeitlichen „Babylon" – aufkommen wird! Satan wird der „Gott" sein, der das falsche religiöse System mit Leben und Macht erfüllt, durch das er diese weltbeherrschende wirtschaftliche und politische Macht lenkt! Sie brauchen nicht blindlings den Aussagen in dieser Broschüre zu glauben. Lesen Sie es selbst in der Bibel!
Gottes Wort sagt voraus, dass dieses kommende, unterdrückende System buchstäblich von Dämonen in Gang gehalten wird: „Danach sah ich einen anderen Engel herniederfahren vom Himmel, der hatte große Macht, und die Erde wurde erleuchtet von seinem Glanz. Und er rief mit mächtiger Stimme: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Teufel geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen Vögel und ein Gefängnis aller unreinen und verhassten Tiere. Denn von dem Zorneswein ihrer Hurerei haben alle Völker getrunken, und die Könige auf Erden haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute auf Erden sind reich geworden von ihrer großen Üppigkeit. Und ich hörte eine andre Stimme vom Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nicht empfangt von ihren Plagen" (Offenbarung 18, 1-4).
Satan wird diese kommenden Regenten sogar dazu motivieren, gegen Christus zu kämpfen, wenn er als König aller Könige und Herr aller Herren zurückkehrt. Aber Christus wird Satan entthronen und seine Herrschaft beenden.Satan der „Fälscher"
Jesus kritisierte die religiösen Führer seiner Zeit für ihre Heuchelei. Diese Geistlichen gaben vor, ein göttliches Leben zu führen, aber sie lehnten es ab, die geistliche Dimension von Gottes Gesetz zu befolgen. Jesus erklärte, dass sie dieselben Charaktereigenschaften wie Satan hätten und gebrauchte eine Analogie, dass sie nicht anders handeln könnten, wenn Satan ihr Vater war – „wie der Vater, so der Sohn". Der Teufel lügt und mordet; es sollte also nicht überraschen, dass die Kinder des Teufels dasselbe tun und ein pervertiertes Evangelium der Täuschung und Falschheit predigen!
Wichtig ist, dass wir begreifen, dass Satan buchstäblich der „Vater der Lüge" ist. Er belügt und täuscht die Menschheit ständig – und ebenso tun es seine Diener. Für manche Menschen unter dem Einfluss des Satans wird es sogar so normal, zu lügen, dass sie es oft leichter finden, Lügen zu erzählen, als die Wahrheit zu sagen!
Als Teil seiner Verschwörung, Gottes Plan für die Menschheit zu durchkreuzen, hat Satan seine eigenen Prediger! Der Apostel Paulus warnte Christen vor der großen Verführung, die von Satan und seinen Predigern ausging: „Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter und verstellen sich als Apostel Christi. Und das ist auch kein Wunder, denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts. Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken" (2. Korinther 11, 13-15).
Satans Prediger sehen oft aus, wie sich verführte Christen einen Prediger Christi vorstellen, und sie hören sich auch so an! Doch sie predigen einen „anderen Jesus" und verkünden ein „anderes Evangelium". So liegt es also an jedem Einzelnen – auch an Ihnen! – die Bibel wirklich zu studieren und sich selbst zu beweisen, was Jesus und die frühen Apostel wirklich lehrten und praktizierten.Die historische Wahrheit
“Aber das ist alles Fiktion", mögen Sie einwenden. „Woher bekam dieser verrückte Autor all seine komischen Ideen? Ich bin mir sicher, dass meine Religion vollständig auf der Bibel basiert!"
Seien Sie sich nicht zu sicher!
Die Bibel selbst sagt uns: „Prüft aber alles, und das Gute behaltet" (1. Thessalonicher 5, 21). Wahr ist nämlich – und ich möchte Ihnen die Herausforderung geben, dies zu prüfen –, dass dieser Teil von Dan Browns Buch auf gesicherten Fakten beruht. Denn einige Historiker erkennen an, dass das ursprüngliche Christentum Jesu und der Apostel auf dramatische Weise innerhalb von wenigen Jahrhunderten nach dem Tod Jesu verändert wurde! Der bekannte Historiker Will Durant schrieb:“Das Christentum zerstörte das Heidentum nicht; es adoptierte es. Die griechische Denkweise, im Abstieg begriffen, kam zu neuem Leben in der Theologie und Liturgie der Kirche; die griechische Sprache, die für viele Jahrhunderte die Philosophie beherrscht hatte, wurde zum Träger christlicher Literatur und des christlichen Rituals; die griechischen Mysterien wurden in den beeindruckenden Mysterien der Messe fortgesetzt. Weitere heidnische Kulturen trugen zum synkretistischen Ergebnis bei. Aus Ägypten kamen die Ideen der göttlichen Dreieinigkeit... und einer persönlichen Unsterblichkeit mit Belohnung und Bestrafung; aus Ägypten kamen ebenfalls die Verehrung einer Mutter mit Kind und die mystische Theosophie, aus der der Neoplatonismus und der Gnostizismus entstanden und die den christlichen Glauben verdunkelte; und hier fand auch das christliche Mönchstum sein Vorbild und seinen Ursprung. Aus Phrygien stammte die Verehrung einer Muttergottes; aus Syrien das Auferstehungsdrama von Adonis; aus Thrakien wohl der Kult des Dionysios, des sterbenden und rettenden Gottes... . Das Ritual des Mithras war der Eucharistiefeier der Messe so ähnlich, dass die christlichen Väter den Teufel beschuldigten, diese Ähnlichkeiten erfunden zu haben, um schwache Seelen zu verführen. Das Christentum war die letzte große Erfindung der altertümlichen, heidnischen Welt.... [Die Eucharistie] war eine Vorstellung, die seit langer Zeit bestand; der heidnisch geprägte Verstand brauchte keine Schulung, um sie anzunehmen; durch die Übernahme des „Mysteriums der Messe" wurde das Christentum zur letzten und größten der Mysterienreligionen" (The Story of Civilization [Die Geschichte der Zivilisation], Band 5, Durant, Seiten 595 und 599).
Paul Johnson ist einer der vielen respektierten Historiker, die offen anerkennen, dass der biblische Siebenten-Tags-Sabbat, den Christus und die ursprünglichen Apostel einhielten, abgeändert wurde. „Viele Christen trafen keine klare Unterscheidung zwischen diesem Sonnenkult und ihrem eigenen. Sie beschrieben Christus als denjenigen, ‚der in seinem Streitwagen quer über den Himmel ritt’, hielten ihre Versammlungen am Sonntag ab, knieten Richtung Osten und hatten ihr Geburtsfest am 25. Dezember, dem Geburtstag der Sonne bei der Wintersonnenwende. In der späteren Wiederbelebung heidnischer Bräuche unter Kaiser Julian fiel vielen Christen der Glaubensabfall wegen dieser Verwirrung leicht; der Bischof von Troja erzählte Julian, dass er schon immer heimlich die Sonne angebetet hatte. Konstantin hatte die Sonnenanbetung nie abgelegt und hatte die Sonne auf seinen Münzen eingeprägt. Er machte den Sonntag zu einem Ruhetag" (A History of Christianity [Eine Geschichte des Christentums], Seiten 67-69).
Und was geschah nach Konstantin? Der weithin bekannte Autor des traditionellen Christentums, Jesse Lyman Hurlbut erklärt:“Das Format und die Zeremonien des Heidentums schlichen sich schrittweise in den Gottesdienst ein. Manche der alten, heidnischen Feiertage wurden zu Kirchenfesten, mit einer Änderung ihres Namens und darin, wie sie begangen wurden. Etwa um 405 n.Chr. erschienen erstmals Abbilder der Heiligen und Märtyrer in den Kirchen, zuerst als Gedenktafeln, in der Folge dann verehrt und angebetet. Die Anbetung der Jungfrau Maria war der Ersatz für die Anbetung von Venus und Diana; das Abendmahl wurde zu einer Opferhandlung, anstatt zu einer Gedenkfeier; und die Kirchenältesten wurden von Predigern zu Priestern... Kirche und Staat wurden zu einer Einheit, als das Christentum zur Staatsreligion ernannt wurde und aus dieser unnatürlichen Vereinigung entstanden zwei Übel, das eine in den östlichen und das andere in den westlichen Provinzen. Im Osten dominierte der Staat die Kirche, bis diese alle Energie und Lebenskraft verlor. Im Westen [in Rom] ergriff die Kirche, wie wir noch sehen werden, die Macht über den Staat und das Ergebnis war nicht ein Christentum, sondern eine mehr oder weniger korrupte Hierarchie, die die Nationen Europas kontrollierte und die Kirche im Wesentlichen zu einer politischen Maschinerie machte" (The Story of the Christian Church [Geschichte der christlichen Kirche], Seiten 79-80).
Ein modernes „Babylon" entstand
Wohin führte das alles? Wir haben gerade Hurlbuts Erklärung gelesen, dass die bekennende christliche Kirche des Mittelalters „im Wesentlichen eine politische Maschinerie" war. Sie war mit heidnischen Konzepten, Lehren und Praktiken gesättigt. Haben dann die Führer der protestantischen Reformation die bekennende christliche Kirche wirklich wieder „auf den rechten Weg" geführt, hin zum Glauben, „der ein für alle Mal den Heiligen überliefert ist" (Judas 3) – zurück zum wahren Christentum Jesu und der ursprünglichen Apostel? Obwohl die protestantischen Reformatoren aufrichtig waren, behielten sie die meisten der gegen das Gesetz und gegen den Gehorsam gerichteten Einstellungen bei, die sie vor ihrer Rebellion gegen die „Mutter Rom" verinnerlicht hatten. Wie Rom waren auch sie immer noch in dem vom Heidentum durchtränkten System falscher Lehren, heidnischer Feiertage und eines falschen Konzepts von Gott verstrickt, das Gott selbst in Offenbarung 17, 4-5 beschreibt: „Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Gräuel und Unreinheit ihrer Hurerei, und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, EIN GEHEIMNIS: DAS GROSSE BABYLON, DIE MUTTER DER HUREREI UND ALLER GRÄUEL AUF ERDEN".
Mit dieser Form des „Christentums" als Staatsreligion „bekehrten" sich die Heiden in Massen. Viele taten es aus Eigennutz statt aus Überzeugung und behielten insgeheim ihre alten Glaubensüberzeugungen bei. Andere gelangten zu dem neuen, vermischten Glauben als Ungebildete, die nur die einfachsten Anweisungen, nicht aber die Glaubenslehren selbst verstanden.
“Babylon" steht symbolisch für Verwirrung. Die Entstehung der Römisch-Katholischen Kirche und später das Aufkommen von Dutzenden von „Tochterkirchen" haben mit Sicherheit zu einem geistlichen Durcheinander miteinander in Konflikt stehender Gruppierungen, Lehren, Glaubensüberzeugungen und Praktiken geführt – die angeblich alle „christlich" sein sollen. Doch keine von diesen entspricht auch nur im Entferntesten dem Christentum der ursprünglichen Apostel und der frühen Kirche Gottes in den ersten Jahrzehnten nach dem Tod von Jesus von Nazareth. Sie haben allesamt Dutzende heidnischer Ideen und Praktiken beibehalten, die der frühen Kirche völlig fremd gewesen wären! Satan hat tatsächlich ganze Arbeit geleistet, als er ein gefälschtes Christentum erschuf.
Obwohl Alexander Hislop bis zu seinem Tode ein Protestant geblieben zu sein scheint, wies er ausdrücklich – und mit vielen historischen Dokumenten – darauf hin, dass die moderne Römisch-Katholische Kirche eine Fortsetzung der altertümlichen babylonischen Mysterienreligion ist und dass ihre religiösen Feste und die meisten ihrer Praktiken direkt aus der babylonischen Religion und ihrem Priestertum entnommen sind. Zum Teil zeigt Hislop auch die Verbindung mit den „Tochterkirchen", die aus Rom entstanden sind. Aber er war offenbar nicht in der Lage, die volle Bedeutung dessen zu erkennen, was mit dem modernen „Christentum" geschehen war.
Zu Beginn seines Buchs The Two Babylons [Die zwei Babylons] legt Hislop seine grundlegende These dar, die er in der Folge eingehend dokumentiert:“Es war schon immer bekannt, dass das Papsttum nichts anderes als ein getauftes Heidentum ist; aber Gott macht nun deutlich, dass das Heidentum, das von Rom getauft wurde, in allen wesentlichen Elementen das gleiche Heidentum ist, das schon im altertümlichen, buchstäblichen Babylon bestand, als Jehova vor Cyrus die ehernen Tore zerschlug und die eisernen Riegel zerbrach... Dessen Gericht kommt offenbar nun sehr schnell; und während es sich nähert, macht es die Vorsehung Gottes zusammen mit dem Wort Gottes durch das Licht, das von allen Ecken eindringt immer deutlicher, dass Rom tatsächlich das Babylon der Apokalypse ist; dass der wesentliche Charakter ihres Systems, die Objekte ihrer Anbetung, ihre Festtage, ihre Lehren und Ordnungen, ihre Riten und Zeremonien, ihre Priester und Orden allesamt aus dem altertümlichen Babylon entlehnt wurden; und schließlich, dass der Papst selbst wahrhaftig und rechtmäßig der direkte Repräsentant von Belsazer ist. In dem Kampf, der seither gegen den Vorherrschaftsanspruch Roms geführt wird, wurde es allzu oft für ausreichend gehalten, die dreiste Anmaßung anzusprechen und zu widerlegen, dass sie die Mutter und Herrin aller Kirche sei – die eine Katholische Kirche, außerhalb deren Grenzen es kein Heil gäbe. Wenn es je eine Entschuldigung dafür gab, auf diese Weise mit ihr umzugehen, dann gibt es diese Entschuldigung nun nicht mehr. Wenn die Ansicht, die ich hier dargelegt habe, Bestand hat, muss ihr der Name einer christlichen Kirche gänzlich entzogen werden; denn wenn es eine Kirche Christi war, was sich in jener Nacht traf, als der Pontiff-König von Babylon inmitten von tausend Mächtigen „die goldenen, silbernen, ehernen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter" lobte (Daniel 5, 4), dann verdient die Kirche von Rom den Namen einer christlichen Kirche; sonst aber nicht. Dies wird ohne Zweifel für manche ein sehr erschreckender Standpunkt sein; doch dieses Werk wird ihn untermauern; und der Leser möge für sich selbst entscheiden, ob ich nicht hinreichend Beweise liefere, um meinen Standpunkt zu erhärten" (Hislop, Seiten 2-3).
Später beschreibt Hislop, wie die katholische „Beichte" aus dem Heidentum entliehen wurde, die den Priestern größere Macht über die Mitglieder ihrer Kirche gab. Er erklärt, dass zwischen dem Zeitpunkt, an dem Christus seinen Aposteln die volle Wahrheit offenbart hatte und der Einführung der heidnischen Feste Weihnachten und Ostern in das „Christentum" einige Jahrhunderte lagen. „Tatsächlich", so schreibt Hislop, „geben die gelehrtesten und freimütigsten Autoren aller Parteien zu, dass der genaue Tag der Geburt unseres Herrn nicht bestimmt werden kann, und dass man innerhalb der christlichen Kirche bis ins dritte Jahrhundert noch nicht einmal von einem Fest wie Weihnachten gehört hatte und dass es sogar bis ins späte vierte Jahrhundert dauerte, bis es von vielen gefeiert wurde. Wie also kam die Römische Kirche auf den 25. Dezember als Weihnachtstag? Die Antwort: Lange vor dem vierten Jahrhundert, ja sogar lange vor der christlichen Ära überhaupt, wurde genau zu dieser Zeit des Jahres unter den Heiden ein Fest begangen, um die Geburt des Sohnes der babylonischen Himmelskönigin zu feiern; und man kann wohl davon ausgehen, dass dasselbe Fest von der Römischen Kirche übernommen wurde, um die Heiden für sich zu gewinnen und die Zahl derer anschwellen zu lassen, die sich dem Namen nach zum Christentum bekannten – nur, dass man ihm nun einen christlichen Namen gab. Diese Tendenz seitens der Christen, dem Heidentum auf halbem Wege entgegenzukommen, wurde schon sehr früh entwickelt" (ebenda, Seiten 92-93).
Das stimmt.
Dem Heidentum auf halbem Wege entgegenzukommen, „wurde schon sehr früh entwickelt", schreibt Hislop. Doch Gott sagte deutlich zu unseren Vorfahren: „Ihr sollt nicht den Gottesdienst der Heiden annehmen und sollt euch nicht fürchten vor den Zeichen des Himmels, wie die Heiden sich fürchten. Denn ihre Götter sind alle nichts. Man fällt im Walde einen Baum, und der Bildhauer macht daraus mit dem Schnitzmesser ein Werk von Menschenhänden, und er schmückt es mit Silber und Gold und befestigt es mit Nagel und Hammer, dass es nicht umfalle" (Jeremia 10, 2-4). Doch moderne Kirchgänger beharren darin, genau das zu tun – und sie besitzen dann noch die Kühnheit, auf die Verpackung dieser heidnischen Lehren und Praktiken „christlich" zu schreiben! Wer ernsthaft an der grundlegenden Geschichte dieser Beziehung zwischen dem altertümlichen Babylon und der modernen, bekennenden Christenheit interessiert ist, sollte wenn möglich solche Bücher wie The Two Babylons [Die zwei Babylons], Pagan and Christian Creeds [Heidnische und christliche Glaubenslehren], The Golden Bough [Der goldene Ast] von Sir James Frazer und viele ähnliche Werke der Geschichte und Theologie finden und lesen. Wenn Sie dafür offen sind, ist es relativ leicht, zu beweisen, dass das moderne „Kirchentum" lediglich eine Fortsetzung der alten babylonischen Religion ist, die nach außen hin den Stempel „christlich" trägt!
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