Leseproben aus Büchern



Heilung: Die Wahrheit wird dich befreien!

Frage: Pater Slavko, Ihr neues Buch trägt den Titel "Perlen des verwundeten Herzens". Das Buch handelt von der Arbeit von Schwester Elvira, die ein christliches "Drogenzentrum" für Jugendliche leitet.

Antwort: Drogen sind für Schwester Elvira nicht das Problem. Ebenso kann man sagen, eine Krankheit ist kein Problem. Die Frage ist, gibt es einen Arzt oder eine Medizin, die die Krankheit heilen kann.

Frage: Es wird ausgeführt, daß keiner drogensüchtig geboren wird. Drogensüchtig wird man. Das ist doch eine Anklage an unsere Zeit. Jede Mutter, jeder Vater ist bemüht, daß es seinem Kind gut geht, aber vielleicht zuwenig bemüht, daß das Kind gut wird. Sie sprechen auch von einer "geistigen
Abtreibung" als Mitursache für den Drogenkonsum.

Antwort: Ich habe neulich eine Frau getroffen, die sagte: Ich habe alles! Dabei dachte sie an ihren Mann, an die Kinder, ihre Arbeit und die gute Schwiegermutter. Nun bekam sie schwere Depressionen.
Ich habe sie gefragt: Gehst du am Sonntag mit den Kindern in die Kirche, da sagte sie: Ja, wissen
Sie, der Sonntag ist der einzige Tag, wo ich mit meinen Kindern etwas unternehmen kann. Meine
Schwiegermutter ist so gut,  sie paßt die ganze Woche über auf die Kinder auf.

Ich habe gesagt. Du bist Christin, hast aber Gebet, Messe und Sakramente vernachlässigt und Du
sagst: ich habe alles! Du lügst dich selber an! Wenn Du alles haben würdest, dann würdest Du jetzt
nicht in diesem Zustand sein. Du gibst eine falsche Diagnose. Und wenn deine Schwiegermutter gut
wäre, dann hätte sie gesagt: Meine liebe Schwiegertochter, arbeite fünf oder sechs Stunden bis 2:00
Uhr nachmittags, aber dann kommt heim und befasse Dich mit den Kindern!
Du lebst nicht als Mutter, Du kommst abends müde nach Hause, siehst die Kinder kaum, der Mann
arbeitet ebenfalls lang.  Du lebst weder als Mutter noch als Frau,  Du  lebst wie eine Maschine.  Aber
daß Du Depressionen hast, ist ein Zeichen, daß Du noch gesund bist. Deine Seele sagt: Ich brauche
noch etwas!

Frage: Wenn man es auf den Punkt bringt, könnte man sagen: Die Droge ist ein Fehlen Gottes, ein leeres, verlassenes, verwundetes Herz. Wenn es ein Fehlen Gottes ist, dann müßte man dieses Herz mit Gott füllen.

Antwort: Droge ist ein Ersatz! Was wollen die Menschen ersetzen? Sie haben keinen Frieden, sie haben den Sinn des Lebens verloren und sie sind gewöhnt, daß es Ihnen sehr schnell gut geht. Sie suchen schnelle Lösungen.
Aber es gibt auf dem geistigen Weg keine schnellen Lösungen, weil dieser Weg ein Wachstum ist.
Wenn jemand sein Herz schnell füllen will, dann muß er etwas nehmen, nämlich Drogen, welcher Art
auch immer  - das geht so leicht, doch die Leere wird größer und er muß immer mehr nehmen - ein
Teufelskreis!
Neulich sind vier Männer aus Canada hierher gekommen, die Drogenproblemen haben. Sie haben
sich das Cenacolo  angeschaut und haben gesagt: Nein, das wollen wir nicht, das ist Gehirnwäsche!
Sie waren enttäuscht und kamen zu mir.
Und ich entgegnete: Ich werde Ihnen beweisen, daß sie diese Gehirnwäsche brauchen, denn sie waschen hier alle Menschen von ihren Aggressionen, ihren Kriminalität... frei. Wenn sie davon frei gewaschen sind, dann werden sie gute Menschen sein.

Frage: Es ist also eine Illusion, wenn jemand behauptet, man könnte in einem verwundeten Herzen einen Trichter ansetzen. Darum hat auch Schwester Elvira eine Schule des Lebens errichtet. In dieser
Schule gibt es auch Aufnahme-bedingungen. Es gibt keine Ersatzdroge, kein Rauchen, keine Beruhigungsmittel....

Antwort: Schwestern Elvira sagt, daß das Drogenzentrum nicht Heilung von den Drogen, sondern eine Heilung für den Sinn des Lebens ist. Ich kann aber nur mit dem Menschen beginnen, der auch eine
Heilung will.

Frage: Die Menschen, die in der Umgebung von solchen Häusern wohnen, sollten wissen, daß sie keine Angst haben müssen, daß im Verborgenen noch mit Drogen gehandelt wird.

Antwort: Am Anfang gab es diese Angst, auch bei denjenigen, die sich frei entschieden haben, in die
Gemeinschaft einzutreten, daß sie irgendwann in Versuchung geraten. Doch hier, durch den
Schutzengel -  jeder Neue bekommt einen ständigen Begleiter - ist es unmöglich. Der Schutzengel
kümmert sich ständig, Tag und Nacht um ihn.
Überall gibt es zwei Probleme: der Mangel an qualifiziertem Personal und das Fehlen finanzieller
Mitteln. Im Juni dieses Jahres, bei einem Psychiatriekongreß bin ich aufgestanden und habe gesagt:
ich kenne ein respektables Modell, bei dem diese zwei Probleme gelöst sind. Schwester Elvira nimmt
kein Geld vom italienischen Staat. Sie könnte für jeden Burschen und jedes Mädchen LIT 50.000,-
pro Tag bekommen. Sie will das nicht. Das ist einerseits sehr entlastend für die Krankenkassen und
den Staat. Zweitens ist es viel besser, weil man dann  bewußter lebt und angewiesen ist auf die Güte
der Menschen. Die Güte, die Hilfsbereitschaft der Menschen wird geweckt.

Frage: Ich möchte noch kurz auf die wesentlichen Punkte, die im Buch im übrigen angegeben sind,
eingehen: Die Aufenthaltsdauer, die Angehörigen,  die "Kontivision" und die Revision.

Antwort: Die Aufenthaltsdauer wird nicht angegeben, da jene, die anfangen zu rechnen, wie lange sie bleiben müssen, vom eigentlichen Heilungsprozeß abgelenkt sind.
Was ebenso wichtig wie die Arbeit in der Gemeinschaft, im Cenacolo, ist, ist die Arbeit mit den
Eltern. Denn wenn die Eltern, die Lebensverhältnisse nicht ändern, dann besteht die Gefahr, daß er,
wenn er zurückkommt, dasselbe wieder zu tun beginnt. Die Eltern treffen sich wöchentlich und
mehrmals im Jahr werden Treffern mit allen Eltern organisiert.
Die"Kontivision", daß gesagt wird, wie man sich gefühlt hat, ist jeden Abend. Gefühle werden ganz
bewußt ausgesprochen. Es geht dabei nicht um die Arbeit, sondern wie man sich dabei gefühlt hat.
Sie lernen, über sich selber zu sprechen. Das war es auch, was in der Familie oft nicht stattgefunden
hat.
Ein junger Mann erzählte: Ich saß einmal mit meiner Mutter und einer Freundin bei Tisch. Meine
Mutter wußte von jedem in der Umgebung, der Drogen nimmt. Ich hingegen war vollgestopft mit
Drogen, und sie ahnte es nicht einmal. Mein Vater kannte alle Probleme der Politik, aber er wußte
lange Zeit nicht, daß ich Drogenabhängig war.
Die Revision, die alle 15 Tage stattfindet, ist ähnlich. Man gesteht sein Verhalten ein, etwa: Ich war
zweimal nicht ehrlich. So, kann man sagen, bringt die Wahrheit die Resultate. Das ist eine der
grundlegenden Therapieregeln: "Die Wahrheit wird dich befreien".

Frage: Ich kenne das Drogenzentrum hier in Medjugore und auch das in Kleinfrauenhaid im Burgenland und eigentlich trifft man überall eine frohe Stimmung an. Schwester Elvira sagt, der größte Reichtum ist das anständige Leben. In ihrem Buch heißt es sogar: "Das saubere Herz ist das Paradies auf Erden".

Antwort: Was ist ein sauberes Herz, beziehungsweise ein anständiges Leben? Ein gutes Verhältnis zu sich selbst, zu den anderen Menschen, zu den materiellen Dingen und ein gutes Verhältnis zu Gott. Man muß sich annehmen, so wie man ist und dann da ansetzen. Es ist so leicht zu erreichen, daß es uns
allen materiell gut geht. Der Wunsch, es gut zu haben, ist mit uns geboren, den können wir weiter
nicht verlieren. Der Wunsch, sich zu entscheiden, gut zu sein, muß erkämpft werden.

Interview mit Pater S. Barbaric (Heft 52 der Medjugorje-Quartalshefte)
"Perlen des verwundeten Herzens" von Pater Slavko Barbaric, erschienen in der Medjugorje-Buchreihe.

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Tel/Fax: 0043/1/893 07 35 (Mo-Fr von 9-12) / 01/892 38 54
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