Wir Menschen
brauchen wohl zu allen Zeiten unsres Lebens eine Hand, die uns behutsam durch
unser Dasein begleitet. Keiner von uns vermag es seinen Weg ganz allein zu
gehen, wir alle brauchen etwas von der göttlichen Kraft die uns Hoffnung gibt,
Mut macht immer wieder neu zu beginnen wenn wir in eine Sackgasse des Lebens
geraten sind, die uns das Gefühl gibt geliebt zu sein, so wie wir sind, die uns
zutraut die Welt in unserer unmittelbaren Umgebung ein wenig zu verbessern und
die uns begleitet und auch unsre Sorgen mitträgt.
Diese göttliche Hilfe wird in fast allen Religionen der Welt symbolosiert durch den Segen (verkörpert z.B. durch die
Handauflegung eines Priesters). Er gibt nicht nur etwas der göttlichen Kraft an
uns weiter sondern er soll auch ermutigen und uns vermitteln: "Du bist
etwas wert und hast einen Auftrag zu erfüllen und das sollst mit Gottes Kraft
jetzt und heute beginnen, denn Du bist gesegnet um Segen zu sein."
Dieser liebende
und beschützende Aspekt des Göttlichen wurde mir erst vor kurzem wieder beim
Lesen einer kleinen Geschichte bewußt. Dabei ging es
um die Frage warum wohl alle Menschen dieser Erde, ob braun oder rot, dunkel
oder hell, schwarz oder andersartig eine weiße Handinnenfläche besitzen. Die
Antwort lautete so:
Gott braucht bei jedem Menschen eine kleine weiße Fläche, weil er persönlich
darauf schreiben möchte: Du, ich hab Dich lieb!
Er schreibt auch seinen Namen dazu.
Wer liebend und wohlwollend, vor allem aber aufmerksam in seiner Hand liest,
wird diese Schrift leicht entziffern. Ja, und warum sind gleich zwei Hände
beschrieben? Gott braucht ein zweites Original für die Ewigkeit.
Oft, in den
dunklen Stunden unsres Daseins, vergessen wir viel zu schnell, daß diese uns beschützende, segnende Hand bereit ist nach
uns zu greifen. Wir erkennen sie nur nicht durch die Wolken des Mißtrauens, durch den Nebel von Verdächtigungen und
Unredlichkeit und durch die Nacht von Wut, Mißgunst
und Haß. Wir haben Mauern hochgezogen, unsichtbare
unheimliche Mauern die uns den Blick verstellen. Dabei wäre alles so einfach
würden wir nicht immer vergessen, daß wir Menschen
geschaffen nach dem Bild eines Gottes, Zeichen seiner Liebe sind, mit Augen, um
den andern in Not zu entdecken, mit Ohren um hin und zuzuhören, mit Füßen, um
auf den anderen zuzugehen, mit Händen, um sie helfend hinzuhalten und einem
Herz, um den anderen zu lieben.
Mia
Sind wir uns
heute der Gegenwart Gottes bewußt, oder haben wir ihn
und sein Wirken ins Abseits gedrängt, leugnen wir ihn vielleicht sogar? Möglicherweise
haben wir gar kein, oder wenn ein sehr überholtes Gottesbild. Sind wir uns der
großen Tragweite seines Wirkens im Leben jedes Einzelnen auch nur im Ansatz bewußt? Machen wir uns überhaupt im alltäglichen Leben
Gedanken über seine Nähe bzw. unsere Ferne oder haben wir diese Überlegungen
auf einen späteren Zeitpunkt in unserem Leben verschoben, wenn wir selbst alt
und dem Tode nahe sind. Ich denke, sollten wir wirklich zu diesen Überlegungen
tendieren, dann bringen wir uns selbst um sehr viel, wir begeben uns in eine
freiwillige Isolation, die nur von unserer Seite aufrecht
erhalten wird. Wieviel Sicherheit, Freude und
Ermutigung wird uns von ihm jederzeit unaufgefordert zugestanden, selbst in
Zeiten der Dunkelheit, ja seine Unterstützung ging sogar soweit uns seinen
ungeborenen Sohn zu senden, um die Menschheit aus der Dunkelheit ihrer
Isolation zu reißen. Vielleicht wäre es angebracht, ihm, in unserem Leben ein
wenig mehr Raum zu geben, und nicht nur in Zeiten der Not auf seinen Schutz und
Segen zu vertrauen.
Adelheid
SSE - SOLARIS
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