Gerade
die vorweihnachtliche Zeit und der kommende Jahreswechsel regt vielleicht viele
von uns an sich wieder einmal 'Gedanken über die Sinnhaftigkeit
unseres Lebens, über Glaube und Kirche zu machen. Wir überdenken da Für und
Wider der unterschiedlichsten Religionsgemeinschaften, finden unendlich viel zu
kritisieren, würden tausend Dinge besser machen wollen und schwanken oft in
unserer Überzeugung, den Weg, den wir irgendeinmal beschritten haben auch
weiterzugehen.
Für viele von uns
ist es auch verwirrend, wenn man die Vielfalt der Glaubensrichtungen
betrachtet. Jede der Religionen beansprucht für sich die Wahre und einzig selig
machende zu sein und oft genug in unserer traurigen Menschheitsgeschichte ist
es vorgekommen, daß Erdenbürger auf Grund ihrer
Überzeugung, ihres Radikalismus, ihres Idealismus blutige Glaubenskriege
entfachten. Mir ist bewußt, daß
man Ideale braucht, aber es ist nun mal so, daß man
sie nicht vollkommen verwirklichen kann, schon gar nicht mit Gewalt! Warum
können wir nicht verstehen, daß allein Nächstenliebe,
Gerechtigkeit und Wohltätigkeit die einzigen Werte sind, die vor dem Schöpfer
aller Wesen Bestand haben, ganz gleich welcher Rasse oder Konfession. Ich
möchte zum Abschluß noch eine Geschichte mit auf den
Weg gegen:
Vor vielen Jahren
bebte ein Mann, der einen Ring von unschätzbaren Wert
aus lieber Hand besaß. Der Stein war ein Opal, der hundert schöne Farben in
sich widerspiegelte und er hatte auch geheime Kraft, vor Gott und den Menschen
angenehm zu machen, wer in dieser Zuversicht ihn trug. Der Ring blieb über
viele Generationen hindurch in diesem Hause, da es Brauch war, diesen Ring
stets dem beliebtesten Sohne weiterzugeben. So kam dieser Ring von Sohn zu
Sohn, auf einen Vater endlich von drei Söhnen, die alle drei ihm gleich lieb
waren. Als er im Sterben lag, schmerzte es ihn sehr, zwei seiner Söhne kränken
zu müssen. Also ließ er im geheimen einen Künstler kommen bei dem er nach dem
Muster seines Ringes zwei weitere bestellte. Als dieser die Ringe bringt, kann
selbst der Vater seinen Mutterring nicht erkennen. Froh und Freudig ruft er
seine Kinder, gibt jedem von ihnen seinen Segen und seinen Ring und stirbt. Was
dann geschah, kann wohl jeder erraten. Jeder der Männer beanspruchte für seinen
Ring die Echtheit. Sie zankten und stritten, umsonst der rechte Ring war nicht
zu erkennen. So gingen sie vor das Gericht doch selbst der Richter vermochte es
nicht den echten, wahren zu erkennen. So schickte er die Brüder heim mit dem
Rat, sich zu bemühen die 'Wunder kraft des Steines an seinem Ring zu Tage zu
bringen, und wenn diese Kräfte dann in tausenden von Jahren bei den
Kindeskindern zu Tage treten, so mögen sie wieder vor den Richterstuhl treten
und dann werde hier ein weiser Richter sitzen - GOTT.
(Die Ringparabel, nacherzählt aus der Werk
"Nathan der Weise" von Lessing)
Darum sollten wir
vielleicht nicht so fortleben, wie wir es bis jetzt getan haben. Machen wir uns
auch mal von starren und althergebrachten Anschauungen los und auf einmal laden
uns tausend Möglichkeiten zu neuem Leben ein.
MIA
SSE - SOLARIS
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