Der Weg begann mit einem Prinzen eines Königreiches
im heutigen indisch-nepalesischen Grenzgebiet, nämlich Siddharta Gautama, der
von 560 bis 480 vor Christus lebte. Er wuchs in Wohlstand auf, heiratete früh,
seine Gattin gebar einen Sohn. In seinem Palast konnte er das Leben genießen,
brauchte sich um nichts kümmern, lebte bequem und sorgenfrei. Eines Tages trieb
ihn seine Neugier zu einem Ausflug vor die Palastmauer. Hier hatte er erstmals
Kontakt mit seiner Bevölkerung, eine völlig neue Welt tat sich für ihn auf.
Erstmals wurde er mit Hunger, Armut, Krankheit und Tod konfrontiert. Er war
erschüttert, er wurde sich der Einseitigkeit seines bisherigen Lebenswandels
bewußt, daß er irgendwie in einer Scheinwelt gelebt hatte. Um seine Dasein in
seiner Ganzheit zu verstehen beschloß er sich ebenfalls der Armut und dem Leid
auszusetzen. So verbrachte er sieben Jahre als Asket unter sehr kargen
Bedingungen. Nach Ablauf dieser Zeit war die erhoffte innere Klarheit
ausgeblieben. Daraufhin entschloß er sich zu einem Leben in Meditation und
Versenkung. Unter dem Bodhibaum in Urvala erlebte er die Erleuchtung.
Seither trägt er den Beinamen "Buddha, der
Erleuchtete", bzw. auch "Shakyamuni", d.h. "der Heilige aus
dem Geschlecht der Shakya". Seine Lehre, nämlich der Weg zu Erleuchtung
und Erlösung vom irdischen Dasein verbreitete er in der Folge in der
Bevölkerung durch Reden und Predigten. Er scharte Anhänger und Schüler um sich,
leitete sie an, Seine Bewegung und Idee symbolisierte er mit dem Rad. Er
verstarb mit 80 Jahren in Kusinegara in Nordwestindien.
Gautama Buddha verneint die Existenz eines alleinen,
höchsten Seins, ebenso wie die eines persönlichen oder unpersöolichen Gottes.
Es gibt für ihn kein wesenhaftes Ich, auch keine Objekte, die von Dauer sind.
Extreme Lebensweisen, Haltungen und Handlungen sollen
vermieden werden. Zwischen Askese und Sinnengenuß soll ein mittlerer Weg
gewählt werden.
In seiner Lehre, genannt "Yana" (Fahrzeug,
Fähre), auch "Dharma", wird die Hinduistische Literatur,
Religionsauffassung sowie das Kastenwesen abgelehnt.
Der Kern der Lehre besteht aus den "Vier edlen
Wahrheiten",dem "Achtfachen Pfad", und den "Fünf Geboten.
VIER EDLE WAHRHEITEN:
1. Das Leben ist leidvoll.
2. Ursache des Leidens ist das unablässig drängende Begehren und Wünschen.
3. Erkennen wir dies, so können wir uns vom Leiden befreien.
4. Dies wird durch Beschreiten des Achtfachen Pfades erreicht.
ACHTFACHER PFAD:
1. Rechte Erkenntnis (der Leidensentstehung)
2. Rechte Gesinaung (nämlich Friedfertigkeit, Freisein von Haß und
Weltlichkeit)
3. Rechtes Reden (nicht lügen, schimpfen, denunzieren)
4. Rechtes Tun (nicht töten, stehlen, huren)
5. Rechtes Streben (kein Handel mit Gift, Waffen, Fleisch, Alkohol)
6. Rechte Anstrengung Anleitung zur Meditation, zur Erfahrung
7. Rechte Achtsamkeit höherer Bewußtseinszustände, zur Erlösung
8. Rechtes Sichversenken vom Kreislauf der Wiedergeburt
FÜNF GEBOTE: Zusammenfassung der sittlichen Regel nämlich rechtes
Reden, Tun, Streben, und zusätzlich Entbaltsamkeit von berauschenden Getränken
Die Gebote sollen zur Uberwindung des moralischen Naturgesetzes, des Dharma,
das die Welt lenkt und kontrolliert, helfen. Dieses regelt das
Inerscheinungtreten und die Abfolge von Körperlichkeit, Tätigkeiten, Gefühlen,
Wahrnehmungen und Bewußtsein. Kräfte
(Samskaras) manifestieren sich im Schicksal (Karma).
6. RECHTE ANSTRENGUNG:
Kampf zur Vermeidung = böse Gedanken und Wünsche nicht aufkommen lassen
Kampf zur Uberwindung = bewußtgewordene böse Triebe wieder zum Verschwinden
bringen
Kampf zur Erweckung = gute Gedanken zum Aufkeimen bringen
Kampf zur Erhaltung = gute Anlagen zur Entfaltung bringen
7. RECHTE ACHTSAMKEIT:
Reines Beobachten = emotionsloses Beobachten der Dinge der Außenwelt ohne
Bewertung
Wissensklarheit = Dinge und Geschehnisse im Alltag in Beziehung zur Lehre des
Buddha sehen
Körperbetrachtung = bewußtes Beobachten von Körperfunktionen zB. Atem
Gefühlsbetrachtung, Geistbetrachtung = Beobachten des Charakters bei sich und
anderen
Geistobjektbetrachtung = gesamte Gedankenwelt soll auf die Lehre des Buddha
ausgerichtet werden
8. RECHTES SICHVERSENKEN:
1. Vertiefung = Geistesruhe, Gedankenfreiheit
2. Vertiefung = übergeordnete Überlegungen der Gedanken werden ausgeschaltet
3. Vertiefung = Überwindung des Glücksgefühls in der Meditation und Erlangen
von Ruhe und Gleichmütigkeit
4. Versenkung = Überwindung des Gleichmutsglücksgefühls
5. Stufe = Formwahrnehmung wird aufgehoben, Erfahrung der Raumunendlichkeit
6. Stufe = Bewußtseinsunendlichkeit
7. Stufe = Nichts ist da
8. Stufe = Weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung
9. Stufe = Nirvana, Überwindung der letzten Reste von Wahrnehmung
Buddhistische Sekten
Die Reden und Lehren Buddhas wurden nach dessen Tod
zunächst mündlich weitergegeben. Als Verfasser der ältesten Schriften gelten
die THERAVADINS, die eine strenge,wortgetreue, orthodoxe Richtung vertraten.
Ihr sammelwerk "TRIPITAKA" (=Dreikorb) gliedert sich in drei
Abschnitte (Körbe): Vinyapitaka Ordensregeln Suttapitaka Reden Buddhas
Abidharmapitaka Kommentare
Die MAHASANGHIKAS vertraten eine liberalere
Religionsauffassung, und ließen religiöse, hinduistische wie
volkstümliche,Elemente zu.
Seit ungefähr tausend Jahren gibt es drei Buddhistische
Hauptströmungen.
1. HINAYANA = KLEINES FAHRZEUG
Die Nachfolger der Theravadins wollen anhand der
Abidharma Literatur Erfahrungen des menschlichen Daseins durch Analyse zerlegen
und als Spiel von unpersönlichen Kräften durchschauen. Mit dieser praktischen
Methode kann der Mensch von allen Bindungen an die Welt befreit werden, es gilt
die Daseinsfektoren und Daseinsregeln (Dharmas) zu erkennen und zu überwinden.
Weil Ungebundenheit die conditio sine qua non ist, darf
nur ein Mönch hoffen, am Ende seines Lebens ins Nirvana einzugehen.
Als Schutz hat er Buddha, Dharma, Sangha, deshalb die
Formel der dreifachen Zufluchtsnahme: "Ich nehme Zuflucht zu Buddha, ich
nehme Zuflucht zu Dharma, ich nehme Zuflucht zu Sangha!"
2. MAHAYANA = GROSSES FAHRZEUG
Aus den Ideen der Mahasanghikas entwickelte sich ein
alternativer Buddhismus, der sich an die Mentalität und die religiösen
Bedürfnisse verschiedener Völker anpasste, hinduistische und volkstümliche
Einflüsse zuließ und Theismus, Gebete, magische Praktiken erlaubte.
Die Mahayana Originalliteratur ist verlorengegangen.
Der Weg zur Erlösung ist prinzipiell für alle Gläubigen
offen, dazu ist eigene Anstrengung notwendig, zusätzlich darf man sich auch
Gnade und Hilfe durch mehrere Buddhas, die sich auch als Bodhisattwas inkarnieren
oder in die Geschicke der Menschen eingreifen können, erwarten.
Der historische Buddha wird nur als Emanation eines
übergeordneten unfassbaren, in Transzendenz und Immanenz präsent seienden
Ur-Buddbas oder Adi-Buddhas verstanden. Dieser hat drei Leiber:
1. Dharmakaya = Leib der Lehre = Urgrund des Seins = Absolutes = nach der
jüngeren Lehre mit dem Adi Buddha ident, anfanglos und ewig
2. Sambhokaya = Leib der Glückseligkeit = Leib der himmlischen Welten
3. Nirmanakaya = Leib der Verwandlung = historischer Buddha
Damit Hand in Hand gehen religiöse Jenseitsvorstellungen
mit Himmels- und Höllenebenen.
Jenseits aus Buddhistischer Sicht
Buddha wird einerseits entpersönlicht und zu einem
geistigen Zustand und Erfahrung (Buddhaschaft), andererseits kam die Lehre auf
von einer Mehrzahl im Diesseits und Jenseits lebender Buddhas (ursprünglich
bereits im Hinayana). Diese Buddhas werden zu Göttern, sie werden verehrt und
angebetet. Auch Götter anderer Religionen werden übernommen. Aus dem Adi-Buddha
gehen die fünf Buddhas der Meditation hervor, die sogenannten Dhyani-Buddhas.
Diese sind in ewiger Ruhe versunken, existieren nur in der Transzendenz, und
greifen nicht in das Weltgeschehen ein.
So wie sich das Licht im Prisma in mehrere Farben
aufspaltet, so äußert sich der Adi-Buddba in fünf Möglichkeiten zu Denken,
Fühlen, Schutz zu geben, die Entwicklung anzuregen. Assoziiert ist jeder
Dhyani-Buddha mit einer Funktion, Geste, Farbe, Emblem,Element,
Himmelsrichtung, Tier, Keimsilbe und einer weiblichen Entsprechung.
AMITABHA(unendliches Licht): Weisheit unterscheidender
Klarschau, Wahrnehmung, Meditationsgeste, Rot, Lotos, Feuer, Westen, Pfau, Hri,
Pandaravasini
VAIROCANA(der Sonnenartige): Dharmadhatu-Weisheit,
Bewußtsein, Gesetzesradgeste, Weiß mit blauer Ausstrahlung, Rad, Äther,
Himmels-und Erdenmitte, Löwe, Om, Akasadhatesvara
AKSHOBHYA(der Unerschütterliche): Spiegelgleiche
Weisheit, Gestaltung, Erdberührungsgeste, Blau mit weißer Ausstrahlung, Vajra,
Wasser, Osten, Elefant, Hum, Locena
RATNASAMBHAVA(der in Edelstein geborene): Weisheit der
Gleichheit, Gefühl, Geste des Gebens, Gelb, Juwel, Erde, Süden, Pferd, Tram,
Mamaki
AMOGHASIDDHI(der Unbestechliche): Allesvollendende
Weisheit, Bildekräfte, Furchtlosigkeitsgeste, Grün, Doppelvajra, Luft, Norden,
Vogelmensch, Ah, Tara
Ins Weltgeschen eingreifen dürfen die Bodhisattvas, die
deshalb eine besondere Verehrung genießen und bei Gefahr und Not angerufen
werden. Am bekanntesen ist Avalokiteshvara, aber auch weibliche Bodhisattvas
wie Tara ("Erretterin") spielen eine wichtige Rolle in der
Volksfrömmigkeit. Die Bodhisattvas inkarnieren sich auch um besondere
Hilfestellungen und Belehrungen zu erteilen, beispielsweise als Historischer
Buddha Shakyamuni oder als zukünftiger Buddha Maitreya.
3. VAJRAYANA = DIAMANTENES FAHRZEUG
In dieser Yogisch-tantrischen Richtung werden praktische
Anweisungen gegeben zur Durchführung von Ritualen, Sprüchen, Mantras und Magie.
Es geht dabei um die Erfahrung des Göttlichen, der Shakti. Diese Shakti soll
auch im gewöhnlichen, weltlichen Leben bewußt werden. Der Göttliche Wesensgrund
soll auch im Alltag nicht vergessen werden, er ist prinzipiell in jedem
Lebewesen vorhanden und soll erlebbar und erfahrbar gemacht werden. Es besteht
auch eine grundsätzliche Identität Zwischen Mensch und Gott, weiters eine
Analogie von Mensch und Universum, von Mikrokosmos und Makrokosmos.
Shakti ist die Göttliche Kraft und Aktivität; sie
symbolisiert sich in den weiblichen Gottheiten (den Gattinnen der
Dhyani-Buddhas und -Bodhisattvas) beispielsweise in Kuan-Yin (Kwan non), der
Gemahlin von Avalokiteshvara.
4. MAHAYANA IN TIBET, LAMAISMUS
Der Buddhismus gelangte um 700 nach Christus nach Tibet
und wurde noch im 8. Jahrhundert Staatereligion. Es kam zu einer Vermischung
mit der alten tibetischen Bön-Religion, in der zahlreiche Götter und Geister
verehrt und angebetet wurden und die viele schamanistisch und magische Elemente
enthält.
Im 8. Jahrhundert kam der indische Mönch Padmasambhava um
den einheimischen Zauberpriestern Widerstand zu leisten und die Ausbreitung des
neuen Glaubens zu fördern. Er gilt als Bekehrer und Missionar Tibets.
In den folgenden Jahrhunderten gelang es den Buddhisten
auch die weltliche Macht an sich zu reißen, die Macht des Königshauses ging an
die Buddhistischen Priester über, die Lamas. Die dreifache
Hinayana-Zufluchtnahme wurde um den Satz bereichert: "Ich nehme Zuflucht
zum Lama".
Um 1000 n.Chr. begann der Bengalische Mönch Atise eine
Reform, in der das Zauberwesen eingedämmt wurde und andererseits die mystische
Seite der Religion gestärkt wurde. Seine Vorstellungen schrieb er nieder in dem
Buch "Die Lampe des Bodhisattvaweges". Er gründete auch die Sekte der
"Rotmützen" oder "Rote Kirche". Tantrische Ideen und
Praktiken sind darin der Schwerpunkt.
Die Asketen Marpa und Milarepa setzten um 1100 den
Schwerpunkt auf Meditation und Enthaltsamkeit, sowie einfacher Lebensweise in
Höhlen.
Um 1400 kämpfte der Reformer Tsong-kha-pa gegen Magie und
Zauberei, gründete die hierarchische und strenge Sekte der
"Gelbmützen"(Gelbe Kirche), und lebte als Großlama in seinem selbst
gegründeten Kloster.
Der dritte Großlama dieses Klosters erhielt von einem
Mongolischen Fürsten den Titel "Dalai (ozeangleicher) Lama". Der Titel
wurde später vom Chinesischen Kaiser bestätigt. In weiterer Folge wurde der
Dalai Lama als Inkarnation des Avelokiteshvara (tibet.Tschen resi) erklärt und
ihm die weltlich-politische Macht über Tibet zuerkannt. Zusätzlich war und ist
er Oberhaupt der Gelbmützen. Der Regierungssitz wurde später in das
Potalakloster in Lhasa verlegt.
Der Abt des Klosters Taschi-lunpo wurde zur Inkarnation
des Amithaba (tibet. Öpames) erklärt, seine Titel wurde "Pantschen-Lama;
er stellt für Tibet eine religiöse Autorität dar.
Die Lamas reinkarnieren sich immer in derselben Funktion,
es gilt deshalb, nach dem Ableben eines Lamas unter den neugeborenen Kindern
dasjenige herauszufinden, das dem alten Lama entspricht. Dabei werden bestimmte
Techniken angewendet.
Der Lama ist somit, als Göttliche Inkarnation, ein Objekt
besonderer Verehrung. Ohne seine Hilfe ist Erkenntnis nicht möglich, kann der
Erlösungsweg nicht gefunden werden. Die Schüler und Mönche rufen in Gebet,
Ritualen und Visualisationen den Lama, beziehungeweise die dahinterstehende
Buddhanatur, herbei. Meditiert wird auf Yantras, Mandalas, es werden Bilder und
Statuen verehrt, die Gebetsformel "Om mani padme hum" wird gesprochen
und in der Gebetsmühle gedreht. Zu den religiösen Pflichten, insbesondere der
Laien zählen auch Almosengeben und Wallfahrten.
5. MAHAYANA IN CHINA
Der Buddhismus gelangte bereits in vorchristlicher Zeit
nach China und konnte sich neben Konfuzianismus und Taoismus etablieren.
Die Sekte des Buddha Amithaba (chin. Amitofo) wurde im 4.
Jahrhundert gegründet = "Sekte des reinen Landes". Erlösung wird
durch die Gnade Amitofos erreicht, wichtig dabei sind: Andachtsübungen, Hingabe
und Verehrung. Nach dem Tod wird man dann im Sukhavati-Paradies wiedergeboren,
von dort gelangt man direkt ins Nirvana.
Im 6.Jahrhundert wurde vom Inder Bodhidharma die
"Schule der Innerlichkeit" gegründet. Erlösung wird durch Meditation
erreicht.
In der Tientai-Sekte wird besonders auf das Studium der
Schriften wertgelegt.
In der "Schule der Disziplin" steht die Ordenszucht
im Mittelpunkt.
6. MAHAYANA IN JAPAN; ZEN
Der chinesische Mahayana-Buddhismus gelangte 525 n.Chr.
über Korea nach Japan und ging in der Folge Verbindung mit der japanischen
Shinto-Religion ein, deren Götter als Erscheinungen von himmlischen Buddhas und
Bodhisattvas erklärt wurden. Wie in China werden Amithaba und Kwan non
(Kuan-Yin) besonders verehrt.
Um 1200 wurden etliche Mahayana-Sekten gegründet.
Die Tendai-Sekte entspricht der Chinesischen
Tientai-Richtung.
Davon abgespalten gibt es die Jodo-Sekte, in der die
Lehre von der Erlösung durch die Gnade des Buddha Amitabha vertreten wird, und
in der man nach dem Tod in das"Reich der Reinheit" Jodo"
gelangt.
In der Jodo-Shinran Sekte wird hervorgehoben, daß die Gnade
Amitabhas eine freie Gabe, ein Geschenk ist, und nicht das Resultet der ihm
entgegengebrachten Verehrung. Sie wird gefördert durch Zeremonien (bei Geburt,
Eheschließung und Tod) und durch tätige Liebe.
In der Nichiren-Sekte gibt es keine Göttliche Gnade. Nur
durch Entsagung von der Welt kann man zur Erlösung gelangen. Es gibt kein
Diesseits und kein Jenseits, sondern nur eine einzige Wirklichkeit nämlich
Buddha.
Die 24 Zen-Sekten wurden durch Bodhidharma gegründet.
Erleuchtung wird durch regelmäßige Meditation erreicht, weiters durch
Litaneien, Rezitationen der Sutras, durch Körperhaltung und Atemtechnik.
Begierden und unerwünschte Gedanken sollen dabei ausgeschaltet werden. Durch
Fragen (Koan), die auf intellektueller Ebene nicht beantwortet werden, können
hindernde, weltliche Gedankenmechanismen des Schülers durchbrochen werden. Alle
persönlichen Bindungen und Gefühle müssen gelöst werden, auch die Bindung an
Buddha ("Triffst du Buddba unterwegs, töte ihn"). Die Erleuchtunq
besteht in der Erkenntnis, daß alle Wesen Buddhanatur haben.
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Prema, Wien, 1998
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