Die Rede von der wahren Gerechtigkeit (Dharma): 
B E R G P R E D I G T

In diesen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel (=Bote, Gesandter). Dann stieg er mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Alle Leute versuchten ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte. Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf eine Anhöhe und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie:

"SELIG, die Armen im Geiste (= die nicht Anhaften am Reichtum, Geld oder Macht!), denn ihnen gehört das Reich Gottes.
SELIG, die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
SELIG, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. (Ahimsa= Gewaltlosigkeit, Gandhi).
SELIG, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden satt werden.
SELIG, die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
SELIG, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
SELIG, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
SELIG, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Reich Gottes.
SELIG seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.

Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Reich Gottes wird groß sein.
Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.

Aber WEH euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten.
WEH euch, die ihr jetzt satt seid, denn ihr werdet hungern.
WEH euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet klagen und weinen.
WEH euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.

Vom Ernst der Nachfolge:

Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums (Frohe Botschaft (von Liebe, Güte, Vergebung, Barmherzigkeit) ) willen verliert, wird es retten. Darum kann keiner von euch mein Jünger sein. Wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet. (Gemeint ist die Gier. Anhaften) Ihr (die Apostel) seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Niemand zündet ein Licht an und stellt es in einen versteckten Winkel oder stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf einen Leuchter, damit alle. Die eintreten, es leuchten sehen. Das (geistige) Auge gibt dem Körper Licht. (Ajna-Stirnchakra) Wenn dein Auge gesund ist, dann wird auch dein ganzer Körper hell sein. Wenn es aber krank ist, dann wird dein Körper finster sein. Achtet also darauf. Dass in euch statt Licht nicht Finsternis ist. Wenn der ganze Körper von Licht erfüllt und nichts Finsteres in ihm ist, dann wird er so hell sein. Wie wenn die Lampe ihn mit ihrem Schein beleuchtet. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten. Damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Vom Gesetz und von den Propheten: Die " 10 Gebote" des AT = das Zehnwort vom Sinai

Denkt nicht. Ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines der kleinsten Gebote aufhebt und die Menschen entsprechendes lehrt, der wird in Gottes Reich der Kleinste sein. Darum sage ich euch:

Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Reich Gottes kommen.

Vom Töten und von der Versöhnung:

Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: "Du sollst nicht töten"; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere die Gaben. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist.

Vom Ehebruch: (Im AT Symbol für die Abkehr von der spirituellen Liebe)

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: "Du sollst nicht die Ehe brechen". Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. (Gier = besitzergreifende Liebe Anhaften, die Gier ist eine der drei Ursachen für die Wiedergeburt: HASS - GIER - UNWISSENHEIT (Liebe - Armut - Weisheit). Bereits der Gedanke schafft Karma!! )

Vom Schwören:

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: "Du sollst keinen Meineid schwören". Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht. Euer ja sei ein ja, euer nein ein nein; alles andere stammt vom Bösen. (Satya = Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit)

Von der Vergeltung:

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: "Auge für Auge und Zahn für Zahn". Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand. (Man soll nicht gleiches mit gleichem vergelten; verzeihen und versöhnen sind die zentralen Botschaften der Bergpredigt). Ahimsa = Gewaltlosigkeit!

Von der Liebe zu den Feinden:

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: " Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen". Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, tut denen Gutes, die euch hassen. segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln. Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück. Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die. von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!

Vom Richten:

Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.
Er gebrauchte auch einen Vergleich und sagte:
Kann ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Der Jünger steht nicht über seinem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du versuchen den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen. (Wenn du die Welt verändern willst, dann fange bei dir selber an).

Vom Almosen:

Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; denn sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben, und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Vom Beten - das Vater unser:

Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gerne in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern, wie so viele, die meinen sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. So sollt ihr beten:

"Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme,
dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden.
Gib uns heute das Brot, das wir brauchen und erlass uns unsere Schulden,
wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben.
Führe uns in der Versuchung und rette uns vor dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen"

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. (Die Macht der Liebe - Kundalini-Shakti - verbrennt alle Samskaras).Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. (Ohne Bhakta ist man dem Gesetz des Karma ausgeliefert und muss alle karmischen Schicksalsschläge auf sich nehmen) Bittet, dann wird euch gegeben; suchet, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. denn wer bittet, der empfängt, wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn darum bitten. (Hl. Geist= AUM = Pranava Shabda; das goldene Licht, das die Schöpfung erfüllt und durchdringt - SAT TAT AUM).

Vom Fasten:

Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht, wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen. Das sage ich euch: sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht, und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Von der Entweihung des Heiligen:

Gebt das Heilige nicht den Hunden, und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.

Die goldene Regel:

Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten! (Sprichwort: was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andern zu)

Von den 2 Wegen:

Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn. ("Mein Weg ist sehr schwer; als ob man durch ein Dornengestrüpp geht, als ob man auf Messers Schneide balanciert, als ob man auf eine geladene Pistole zugeht; viele Heilige sind auf diesem Weg gescheitert" - Babadschi)

Von den falschen Propheten:

Hütet euch vor den falschen Propheten, sie kommen zu euch wie (harmlose) Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter aber schlechte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten. Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen. Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!

Von der falschen und der rechten Sorge:

Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde. wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen. Sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird zu dem einen halten und den anderen verachten. ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. Deswegen sage ich euch: sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst König Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.

Vom Haus auf dem Felsen:

Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann. Der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört."

Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

© Urheberrecht und Copyright Sundara, Wien 1992
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