Geschichte der Yoga-Gemeinschaft ARUNA
Paramahansa Sri Ramakrishna
Die Gurulinie: Der Ursprung des Ashrams (Yogagemeinschaft) leitet sich vonParamahansa Sri Ramakrishna (ein indischer Yogi und Heiliger aus dem 19. Jahrhundert) her und bestand in Wien von ca. 1948 bis 1983, wo er von Guru Ananda gegründet und geleitet wurde.
Nach dem Tode von Sri Ramakrishna wurde von seinen Schülern im Jahre 1886 ein Mönchsorden gegründet: der Ramakrishna-Orden. Ihr Leiter war Swami Vivekananda, der die Botschaft des Meisters in ganz Indien und in fernen Ländern (USA) verbreitete. Der junge Swami Vayuananda kam Anfang der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts nach Europa. Er ist der zweite Guru (ein spiritueller Yoga-Lehrer) dieser Linie, der diesen Namen trägt. Guru Vayuananda war mütterlicherseits Inder, sein Vater war Jude, und er wurde von Kindheit an im Ramakrishna-Ashram erzogen. In Indien sind die Yogaashrams oft auch Internat und Schule, schon seit alters her. Obwohl Guru Vayuananda nur ein Halbinder war und deshalb nur einen halben Familienclan auf dem Hals hatte, war er froh und glücklich, als er schon älter und mit guter Yogaausbildung in Europa seine zweite Heimat fand. Auch das ausgeglichene Klima konnte er nicht genug loben.
Ein Ausschnitt aus dem einzigen Foto
von Swami Vayuananda, dem Guru von AnandaGuru Swami Vayuananda hatte einen hohen Verwirklichungsgrad. Er sammelte um sich einen Kreis von 10 Schülern, die er zunächst in Deutschland (Hamburg) unterwies. Als das politische Klima sich verschlechterte, wanderte er mit seinen Schülern in die Tschechei aus (Prag). Keiner wollte seinen Guru verlassen, der als halbfarbiger Mischling, noch dazu aus einem verfeindeten Land gebürtig, nicht mehr das Wohlwollen seiner väterlichen Heimat genoss. Dort holte ihn und seine Schüler, Jahre später, das politische Geschehen ein. Dann kam der 2. Welt-Krieg und einer nach dem anderen aus der geistigen Familie musste daran glauben. Einige der Yogis starben als deutsche Soldaten an der Front, andere im KZ. Auch Guru Vayuananda, der versuchte nach Holland zu fliehen, starb im KZ.
Guru Ananda überlebte als einzige (wurde als Vierteljüdin eingestuft und war mit einem Arier verheiratet). Zum Kriegsende musste sie zusammen mit ihrem Mann, dem Maler R.R. Ballabene, aus der Tschechei fliehen, da für die Tschechen beide als Deutsche galten.
In Wien leitete Guru Ananda eine kleine Yoga-Gemeinschaft. Guru Ananda war mit einem Künstler verheiratet und oft genug war der Lebensunterhalt aus dem Erlös der Bilder kaum zu bestreiten. Das war ein sorgenvolles und aufreibendes Leben und die Weitergabe des Yoga hatte darunter zu leiden. Als ihr Mann, der Künstler Ballabene, unter dem Alter zu leiden hatte und das Leben noch schwerer wurde, tauchte ich als kleiner Schüler auf. Ich habe beiden nach besten Kräften geholfen und sie haben mich lieb gewonnen und in ihre Familie aufgenommen. Als ich die zweite Stunde in den Yoga kam, sagte der Meister, so nannten wir den Künstler, zu Guru Ananda: „Dieser hier wird dein Sohn werden und sich einmal um dich kümmern". Guru Ananda war ungläubig und fragte ihn am nächsten Tag wieder, aber der Meister duldete keinen Zweifel, er war medial und hellsehend und sich seiner Eingebungen sicher. Fünf Jahre lebte ich noch beim Meister, von ihm als Sohn akzeptiert, dann waren Guru Ananda und ich alleine. Viel Arbeit gab's und allmählich ist die Gemeinschaft gewachsen. Es folgten nun für uns gemeinsam viele Jahre aktiver Yogatätigkeit (ich arbeitete aus diesem Grund nur halbtags, um ab Nachmittag für den Yoga in Gesprächen und Vorbereitungen präsent zu sein). 1986 wandelte sich Guru Ananda. Aus den von ihr ausgebildeten Alt-Yogis hat ausser Vayu, einzig Yogi Sundara ihrem Wunsch entsprochen, den Yoga weiter zu verbreiten. Aus jüngerer Zeit stammen einige Yoginis und Yogis, welche sich bemühen die Ashramlinie fort zuführen. Möge Gottes Segen mit ihnen sein (Vayu - Schülersohn).
Guru Ananda
Symbolvergleiche zum Zyklus des Vergehens und Werdens des Ashrams
Die Yogastunden mit Guru Ananda fanden in den wärmeren Monaten durch viele Jahre auf dem "Himmel" statt; dies ist eine Anhöhe oberhalb von Grinzing in Wien. Dort stand ein Lokal, in welchem Guru Ananda einen eigenen Raum für den Unterricht verwenden durfte und sogar das Singen erlaubt war. Ein nur kleines Stück weiter war ein großer Acker mit einer Bauminsel darinnen. Dorthin gingen die Yogis im Sommer gerne schlafen, um der Natur näher zu sein.
Fast gleichzeitig mit dem Ende der Ära der alten Yogagemeinschaft im Jahre 1985 blieb auch dort kein Stein auf dem anderen. Das Restaurant wurde geschliffen und jetzt ist dort eine Wiese. Die Bauminsel gibt es noch, den Acker rund herum jedoch nicht mehr. Dieses Gelände ist jetzt nicht mehr privat, sondern öffentlich und es ist eine große Wiese. Inmitten dieser ist ein großes Rondeau, wie ein Amphitheater mit abfallenden Stufenreihen. Die Innenfläche des "Amphitheaters" bilden zwei Baumkreise, dann kommt zur Mitte zu ein kreisförmiger Weg, der eine Raseninsel mit vier Bäumen, in den vier Himmelsrichtungen gepflanzt, umschließt. Es ist ein keltischer Lebensbaum-Kreis, der von vielen Menschen besucht wird, hauptsächlich aus Liebe zu den Bäumen. Ich habe dies alles erwähnt, nicht nur wegen der vergangenen Beziehung unseres Ashrams zu diesem Ort, sondern auch um zu zeigen, wie sehr sich die Wiener zu allem Magisch-Mystischen hingezogen fühlen. Es ist eine alte Tradition, schon aus Zeiten der Monarchie, und sicher auch ein Erbe aus der slawischen kulturellen und ethnischen Vermischung der Wiener.
Vayu führte nach dem Heimgang von Guru Ananda den Ashram noch bis Ende des Jahres 2000 weiter.
Vayu
In Wien geboren, wurde er mit 27 Jahren von Guru Ananda adoptiert und lebte seitdem bei ihr: "Ich wurde 1937 in Wien geboren. Nach der Matura war ich 5 Jahre im Ausland (Deutschland, Holland, Frankreich). Wieder in Wien zurück fand ich dort meinen Guru, der mich durch 20 Jahre im Yoga als seinen Nachfolger ausbildete.
Von Anfang an stand ich im Yoga unter einem besonderen Schutz: Guru Ananda, mein Guru, hatte kurz vor meinem Kommen eine Vision (Erscheinung eines jenseitigen Gurus), in welcher ihr mitgeteilt wurde, dass ein "Wiedergekommener Schüler" in kurzer Zeit in den Ashram (Yogagemeinschaft) kommen würde. Das war ich, wie sich sehr bald heraus stellte, was für mich einen besonderen Schutz bedeutete - wurde nur vom Guru unterwiesen und von diesem besonders gefördert, konnte nicht vom Lehrschüler verabschiedet werden (was sonst sehr häufig der Fall war, denn die Yogaunterweisung war gratis und auf idealistischer Basis). Ein halbes Jahr nach meinem Eintritt zog ich zu meinem Guru Ananda (hatte vorher nur eine 25 m2 große Zimmer/Küche Wohnung) und wurde von meinem Guru 2 Jahre später adoptiert. Der Ashram, in dem ich Anfangs als Assistent meines Gurus, später selbstständig als Lehrer und Guru wirkte, hatte sehr viele Yogaschüler, zeitweise bis zu 200 Chelas.
Den alten Ashram führte ich mit meinem Guru durch 20 Jahre. Dann ist Ananda gestorben und ich habe einen schlanker gewordenen Miniashram weiter geführt (so etwa 15 Jahre). Ein Jahr vor meinem Ruhestand habe ich meinen Kreis aufgelöst und habe den Yogaschülern gesagt, sie sollten selbst Yoga-Kreise bilden, ich helfe ihnen ein Jahr dabei. Das haben sie gemacht und es haben sich einige Gruppen gebildet.
Mit 65 Jahren (Ruhestand) bin ich von Wien aufs Land gezogen und habe mich eingehender mit Maha Yoga befasst - das wurde in dem alten Ashram nicht gelehrt - wäre auch nicht möglich gewesen, weil Maha Yoga zu kompliziert ist und nicht in Gruppen, sondern nur einzeln weiter gegeben werden kann. Jetzt, im Jahr 2007, bin ich 70 Jahre."
Nach langjähriger Schülerschaft wurde Sundara von Guru Ananda zum Yogi eingeweiht (1982) und von Vayu zum Lehren beauftragt (Yogalehrer):
"Schon als kleiner Junge wusste ich, dass ich nicht so wie die meisten anderen war. Erst später aber begriff ich, worin der Unterschied lag: Ich wollte nicht der Stärkere sein, ein Sieger, erfolgreich und überlegen. Im Gegenteil, es zog mich immer zu den Schwächeren, den Verlierern, hin zu denen, die verlacht und ausgestoßen waren. Ich wollte ihnen helfen, ihr Freund sein, ich fühlte instinktiv, dass diese Menschen ehrlicher waren, einen besseren Charakter hatten.
Ich war auch auf der Suche nach etwas, lange Zeit wusste ich nicht was es war, doch eines Tages begriff ich was das Ziel, das Streben und Sehnen meines Lebens war. Es war die Liebe, geliebt zu sein und lieben zu können, das war von nun an der Sinn und Ziel meines irdischen Daseins. Ich meine hier nicht die profane Liebe, sondern eine göttliche, überirdische Liebe. Lange irrte ich durch die Dunkelheit, durch die seelische Kälte und Gott-(Lieb)losigkeit unserer Zeit. Doch mit 21 Jahren (3x7) fand ich meine geistige Heimat, meine Familie, in die man nicht hineingeboren wird, sondern aus Liebe und Seelenverwandtschaft besteht. Ich wurde Chela (Schüler) eines Yoga-Ashram, der von Guru Ananda, einer großartigen Yoga-Lehrerin geleitet wurde. Sieben Jahre durfte ich bei ihr eine Ausbildung zum Yogi und Mystiker machen. Sie nannte es geistigen (integralen) Yoga und weihte viele Menschen darin ein, der damals und auch heute noch einzigartig in Wien war. Ich hatte das große Glück sie bis zu ihrem Ableben im Jahr 1986 begleiten zu dürfen.
Seit damals und auch heute noch gehe ich diesen Weg der Meditation, der den Wahrheitssucher zu Gott, der einzigen und höchsten Liebe, die über allen Göttern steht, führt! Ja ich sage Gott, obwohl dieser Begriff in unserer heutigen Zeit nicht nur positive Assoziationen weckt. Dieser Gott ist unser Schöpfer/in, unsere Mutter/Vater, die uns vor Urzeiten geschaffen hat. Wer auch diesen Weg gehen will, dem werde ich Weggefährte, Bruder und Freund sein, ihm helfen, die Irrwege der Esoterik zu verlassen und den schmalen Weg zu betreten, auf dem nur sehr wenige Menschen gehen. Ich selber gehe diesen Pfad nun schon mehr als 28 Jahre (4x7) lang und meine Augen haben viel gesehen, ich habe viel erlebt und viel Leid und Freud erfahren. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass mindestens 89% aller Menschen spirituell sein müssen, damit ein Paradies (auf Erden?) entstehen kann. Ob das stimmt oder nicht ist eigentlich egal, es zeigt mir nur, dass viele meiner Brüder und Schwestern leiden und nicht lieben können, denn sonst wären wir alle schon im Himmel. Solange ich mich alleine betrachte, ist alles gut, ich fühle mich von Gott geliebt und geborgen. Aber nicht alle Menschen können so fühlen, sie sind gefangen in der Dualität, der MAYA! Es bereitet mir Schmerz, dass so viele Menschen leiden ..., beten wir für sie!
Gott prüft jeden, der Ihr/Ihm nahe sein möchte und nimmt nur die Geschenke eines reinen Herzens an, die Tugenden und guten Werke des Menschen (Wahrhaftigkeit, Demut, etc.) an. Wer die Prüfungen besteht wird das Höchste erlangen, was es in diesem Kosmos überhaupt gibt: Reine, wahre, echte, bedingungslose, göttliche Liebe! In anderen Kulturen spricht man auch von Erleuchtung, Selbstverwirklichung, Nirwana, Samadhi. Ein Mensch der das erfahren hat ist ein freier Mensch, eine befreite Seele – ein Kind Gottes!"
"Göttliche Mutter, himmlischer Vater!
Ich begehre nicht Macht oder übernatürliche Kräfte,
ich will auch kein "Geist-Heiler" sein oder ein Kämpfer, der das Böse vernichtet;
schenke mir nur Eines, das ich so sehr ersehne:
Deine Liebe, Deine Güte, Deine Barmherzigkeit allein
und erlöse mich aus dem Kreislauf der Wiedergeburten.
Nimm mich in Deine schützenden Arme und hebe mich empor zu Dir!"
(Gebet von Sundara)
Nach langjähriger Schülerschaft wurde ich von Guru Ananda eingeweiht und von Guru Vayu zum Lehren beauftragt. Ich lehre den RAJA-Yoga aus idealistischen Gründen, ohne damit Geld verdienen zu wollen. Die Teilnahme an den Meditations-Stunden sind nicht öffentlich. Anmeldung und freie Spende erbeten. Die Spende dient zur finanziellen Unterstützung von Erziehungs- und Sozialprojekten in Indien (Verein "DANA MUDRA" - Die gebende Hand).
Yogananda hatte immer alle Devotes sehr ermuntert, sich mit Gleichgesinnten zu Satsang (das Zusammensein mit Gottsuchenden) und Meditation zu treffen. Er sah Satsang als starke Hilfe an, um den oft wenig förderlichen Einflüssen unserer Umwelt eine positive Kraft entgegenzusetzen. Viele von uns haben die Erfahrung machen können, wie viel einfacher es oft ist, tief einzutauchen, wenn man mit anderen zusammen meditiert und wie schön die Freundschaften sind, die auf einer spirituellen Ebene basieren.
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