Die Terroristen haben ihre Wurzeln in einer islamischen Sekte
und beginnt um das Jahr 1080 n.Chr.!

Als Assassinen waren im Mittelalter die Nizariten bekannt, eine damals politische Attentate verübende und daher ebenso gefürchtete wie legendenumwobene Gruppe der Ismailiten (Siebener-Schiiten), deren Zentren in den Bergen Persiens und Syriens lagen. Durch Berichte von Kreuzfahrern und späteren Reisenden wurden sie auch in Europa bekannt. Die bis heute existierenden Nizariten gingen aus einem Streit um die rechtmäßige Nachfolge des fatimidischen Imam-Kalifen al-Mustansir († 1094) hervor, ihr derzeitiges Oberhaupt ist Karim Aga Khan IV.

Marco Polo beschrieb die Assassinen als Sekte, die Haschisch konsumierte, orgiastische Feste feierte und Dolch- und Giftmorde an hochgestellten Persönlichkeiten verübte. Er hielt sich mit den Quellen jedoch vage und gab nach heutiger wissenschaftlicher Einschätzung überwiegend seinerseits gehörte Erzählungen wieder. Die Zeit des Wirkens der Assassinen wurde in der Folgezeit auf die Jahre zwischen 1080 und 1270 eingegrenzt.

Die Assassinen in Syrien

 
Burg Masyaf, Gesamtansicht
Das Herrschaftsgebiet der Syrischen Assassinen zwischen dem Fürstentum Antiochia und der Grafschaft Tripolis

Um 1100 begannen Abgesandte aus Alamut mit der Missionierung Nordsyriens, wo die ismailitische Sekte bereits gut etabliert war. Die staatliche Zersplitterung und der Schock der Eroberung durch die Kreuzritter machten die Menschen empfänglich für eine messianische Ideologie. Nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es den Nizariten, einige Burgen zu kaufen oder sich anzueignen, sodass sie im Gebirgszug des Dschebel Aansariye ein eigenes Herrschaftsgebiet aufbauen konnten. 1140 konnten die Assassinen ihren Hauptsitz, die Burg Masyaf, erobern.

Um 1150 wurde der berühmteste Assassine, der so genannte „Alte vom Berge“ Raschid ad-Din Sinan (1133–1193), Machthaber in Masyaf. Er konnte durch eine erfolgreiche Schaukelpolitik zwischen Saladin und Kreuzfahrern die Stellung der Assassinen in Syrien weiter konsolidieren. Außerdem erlangte er die Unabhängigkeit seines Fürstentums von Alamut.

Um 1230 hatten die Assassinen als territoriale Herrscher allgemeine gesellschaftliche Anerkennung erreicht. Das zeigt sich unter anderem daran, dass sie offiziell Tribut an den Johanniterorden zahlten.

Die Machtübernahme durch den Mamlukensultan Baibars in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts änderte die Verhältnisse. Baibars wollte keine unabhängige Sekte, die sich eventuell gegen ihn wenden könnte, in seinem Reich dulden. Schon 1260 setzte er einen seiner Generäle als Lehnsherrn des Assassinengebietes ein. 1271 war seine Herrschaft so gefestigt, dass die Assassinenführer ihre Burgen übergeben mussten und gezwungen werden konnten, in Zukunft an Baibars Hof zu leben. Damit war die Assassinenherrschaft de facto beendet.

Vorgehensweise und prominente Opfer der Assassinen

Die Assassinen setzten als hauptsächliches Kampfmittel den politischen Mord ein. Tatwaffe war der Dolch. Die Attentäter sahen sich als Märtyrer und nahmen den eigenen Tod in Kauf. Für ihre Zeitgenossen war es unverständlich, dass sie nach einem Mord keinen Fluchtversuch unternahmen und sich der Rache von Anhängern des Ermordeten aussetzten.

Die Assassinen handelten gemäß einer starken ideologischen Überzeugung. Sie wollten den Gottesstaat wiederherstellen, also die islamische Grundordnung, wie sie der Prophet Mohammed hinterlassen hatte. Die derzeitige Ordnung war ihrer Ansicht nach von Tyrannen usurpiert worden. Ihre Hauptgegner waren die seldschukischen Herrscher des 12. und 13. Jahrhunderts.

Die meisten Opfer der Assassinen waren sunnitische Muslime, darunter prominente Persönlichkeiten wie der seldschukische Wesir Nizam al-Mulk. Auch Sultan Saladin war das Ziel mehrerer, nicht zu Ende ausgeführter Anschläge. Christen blieben bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts weitgehend verschont, bis auf Raimund II., Graf von Tripolis, sowie Konrad von Montferrat, König von Jerusalem, der möglicherweise auf Veranlassung von Richard Löwenherz ermordet wurde.

Assassinen in den Medien

Die Assassinen tauchen als Attentäter in zahlreichen Medien auf. In der Videospielreihe Assassin’s Creed werden sie beispielsweise als Geheimbund dargestellt, der sich zur Zeit der Kreuzzüge gründete und bis in die Gegenwart aktiv ist; der Spieler übernimmt jeweils die Rolle eines Assassinen und kämpft gegen die Templer. Das ZDF produzierte 2003 in der Terra-X-Reihe einen Dokumentarbeitrag über die Assassinen. [1]

 

Fazit: Die heutigen Terroristen (Islamischer Staat) sind Nachfahren der Assassinen, eine religiöse Sekte, die vor Gewalt und Mord nicht zurückschreckt. Ihr wahrer Gott ist Satan (Luzifer), der ihnen das Paradies verspricht und die Anhänger mit Drogen (Rauschgift) gefügig macht!

Literatur

  • Helga Lippert: Terra X. Vom Geheimbund der Assassinen zum Brennpunkt Qumran. Heyne, München 2003, ISBN 3-453-87515-X.
  • Bernard Lewis: Die Assassinen. Zur Tradition des religiösen Mordes im radikalen Islam (= Die Andere Bibliothek. Bd. 59). Eichborn, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-8218-4727-1.
  • Farhad Daftary: The Assassin Legends. Myths of the Ismaʿilis. Tauris, London u. a. 1995, ISBN 1-85043-950-8