Wachstum, was nun ?
„Mehr Wachstum!“ - diese Forderung ist besonders in Zeiten von Wirtschafts-, Umwelt- und Finanzkrisen beliebt, denn die US-amerikanische und kapitalistische „Immer-mehr-Ideologie“ gilt weltweit als Garant für eine gesunde Ökonomie. Doch wie zeitgemäß ist dieser Mythos noch - angesichts immer knapperer Ressourcen weltweit? Dieser Frage gehen die Filmemacher von „Wachstum, was nun?“ auf den Grund – und zeigen Alternativen auf, die sich bereits vielerorts in der Praxis bewährt haben.
So machen sich immer mehr Experten für ein Ende des grenzenlosen Wachstums stark. Nahrungsmittelproduktion, Energieverbrauch und Geldkreislauf müssen wieder unter Kontrolle gebracht werden. Im Norden und Süden der Welt experimentiert man mit neuen Wirtschaftsmodellen und erzielt inzwischen erste Ergebnisse. So zeichnen sich neue, umweltbewusste und regionalisierte Modelle ab, die für absehbare Probleme wie Klimawandel, Mangel an fossilen Brennstoffen und Finanzkrisen besser gewappnet sind. Oft werden sie sogar von den lokalen Behörden bereits unterstützt.
Um etwas zu verändern, müssen Produktion und Arbeitsplätze in die Heimatregionen zurückgeholt werden. Das ermöglicht vielen Initiativen und Kooperativen die Möglichkeit, ihren Platz zurückerobern und die Bedeutung von Reichtum neu zu definieren. „Wachstum, was nun?“ zeichnet anhand von Experten und konkreten Beispielen das Bild der neuen Post-Wachstums-Gesellschaft.
Sechs weltweit anerkannte Experten erklären, warum wir aus der Wachstumsspirale aussteigen müssen:
- William Rees erläutert das von ihm erfundene Konzept des „ökologischen Fußabdrucks“
- Thomas Greco (Wirtschaftswissenschaftler) zur Frage, warum man das „Geld neu erfinden“ muss (http://reinventingmoney.com/)
- Dominique Méda (Soziologin) wünscht sich einen "tiefgreifenden Wandel, der mit der Mystik des Wirtschaftswachstums bricht" („ La mystique de la croissance“, Flammarion 2013)
- Andrew Dlugolecki (Wirtschaftswissenschaftler) fordert angesichts des drohenden Klimawandels ein "Begleichen der ökologischen Schuld“ („Ecological Debt, Global Warning and the Wealth of Nations“, Pluto Press, 2009)
- Tim Jackson (Wirtschaftswissenschaftler) erklärt sein Konzept vom „Wohlstand ohne Wachstum“ (oekom verlag, München 2013)
- Nico Paech (Wirtschaftswissenschaftler) zeigt einen möglichen Weg „Vom grünen Wachstumsmythos zur Potstwachstumökonomie“ auf (Fischer, 2011).
Wachstum, was nun?
Der Film: => http://www.arte.tv/guide/de/050584-000/wachstum-was-nun
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Gespräch mit Marie-Monique Robin
Dienstag, 4. November um 22:30 Uhr (11 min) auf ARTE -
http://www.arte.tv/guide/de/056509-001/gespraech-mit-marie-monique-robin
Die französische Journalistin und Filmemacherin Marie-Monique Robin sprach mit Emilie Aubry über ihren aktuellen Dokumentarfilm "Wachstum, was nun?". Nach ihrem Journalistik-Studium in Straßburg arbeitete Robin vor allem in Südamerika als freie Journalistin.
Amy: Die urbane Landwirtschaft verändert die Städte
Amy (Kanada): Die urbane Landwirtschaft verändert die Städte
Dienstag, 30. September um 00:00 Uhr (7 min)
Die ehemalige künstlerische Leiterin hat alles aufgegeben, um bei den Fresh City Farms mitzuarbeiten, einem urbanen Genossenschaftshof, der von einem ehemaligen New Yorker Börsenanwalt gegründet wurde. Sie hat ihren Lebensstandard heruntergefahren, übt dafür aber heute einen zukunftsträchtigen Beruf aus: Gemüsebäuerin.
Fotografie: Josué Bertolino - Bild: Guillaume Martin - Ton: Yves Laisné - Aufstellung: Françoise Boulègue - Grafik: Cédric Lefebvre - Musik: Jean-Louis Valero - Mischung: Nicolas Jaillot - Filmregisseur: Marie-Monique Robin - Produktion: David Charasse - Arte France - M2R Films 2014
Magali: Mit Bio-Gemüse den Planeten retten
Magali (Frankreich): Bio-Gemüse kann den Planeten retten
Dienstag, 30. September um 00:00 Uhr (7 min)
Sie entschied sich bewusst gegen eine Anstellung als Erzieherin - um sattelte um auf einen arbeitsintensiven Job mit Zukunft - Gemüsebäuerin!
Fotografie: Alex Giraud - Bild: Guillaume Martin - Ton: Marc Duployer - Aufstellung: Françoise Boulègue - Grafik: Cédric Lefebvre - Musik: Jean-Louis Valero - Mischung: Géraud Bec, Thibaut Macquart- Filmregisseur: Marie-Monique Robin - Produktion: David Charasse - Arte France - M2R Films 2014
Alessandra: Lokale Küche für alle
Alessandra (Frankreich): Lokale Küche für alle
Dienstag, 30. September um 00:00 Uhr (7 min)
Sie sind weder politische Aktivistinnen noch Intellektuelle, sondern „lokale Heldinnen“, die sich hier und jetzt für eine solidarischere Welt einsetzen. Unabhängig von ihrer sozialen oder geographischen Herkunft liegt ihnen vor allem das Glück ihrer Kinder und Kindeskinder am Herzen – eine starke Motivation, um von „immer mehr“ auf „immer besser“ umzusteigen.
Fotografie: Edith Roux - Bild: Guillaume Martin - Ton: Yves Laisné - Aufstellung: Françoise Boulègue - Grafik: Cédric Lefebvre - Musik: Jean-Louis Valero - Mischung: Géraud Bec, Thibaut Macquart- Filmregisseur: Marie-Monique Robin - Produktion: David Charasse - Arte France - M2R Films 2014
Pabitra: Energie im Dienst der Entwicklung
Pabitra (Nepal): Energie im Dienst der Entwicklung
Dienstag, 30. September um 00:00 Uhr (7 min)
Auf ihrem Hof unweit der verschneiten Berggipfel kocht sie am Gasherd – dank der Installation einer Vergärungsanlage, die mit dem Dung ihrer beiden Büffel funktioniert. Aber sie ist beunruhigt: Das Klima ist launisch, die Gletscher ziehen sich zurück, und das Wässern von Gemüse, Mais und Reis wird immer schwieriger.
Fotografie: Shruti Shrestha - Bild: Guillaume Martin - Ton: Marc Duployer - Aufstellung: Françoise Boulègue - Grafik: Cédric Lefebvre - Musik: Jean-Louis Valero - Mischung: Géraud Bec - Filmregisseur: Marie-Monique Robin - Produktion: David Charasse - Arte France - M2R Films 2014
Ida: Die urbane Landwirtschaft verändert die Menschen
Ida (Argentinien): Die urbane Landwirtschaft verändert die Menschen
Dienstag, 30. September um 00:00 Uhr (6 min)
Im Jahr 2000 errichtete sie mit anderen „Piqueteros“ Straßensperren, um dagegen zu protestieren, dass das Volk die Finanzkrise ausbaden muss. Nachdem sie mit ihrer Familie in einem Slum gelandet war, warf sie eines Tages eine Handvoll Samen auf einem Fleckchen Brachland aus. Prompt trat ein von der Stadt beauftragter Agrarwissenschaftler an sie heran…
Fotografie: Sergio Goya - Bild: Guillaume Martin - Ton: Marc Duployer - Aufstellung: Françoise Boulègue - Grafik: Cédric Lefebvre - Musik: Jean-Louis Valero - Mischung: Géraud Bec - Filmregisseur: Marie-Monique Robin - Produktion: David Charasse - Arte France - M2R Films 2014
Deki: Das Glück beginnt in der Schule
Deki (Bhutan): Das Glück fängt in der Schule an
Dienstag, 30. September um 00:00 Uhr (6 min)
Das „Bruttonationalglück“ ist mehr als nur ein Slogan. Seitdem die Schulleiterin Deki dieses Fach einführte, hat sich ihr Leben verändert: Durch Meditation, dem Erwerb praktischer Fähigkeiten und Ernährungskunde werden ihre Schüler heute zu künftigen „Botschaftern der Veränderung“.
Fotografie: Kesang Tshomo und Bumthab Lhendup - Bild: Guillaume Martin - Ton: Marc Duployer - Aufstellung: Françoise Boulègue - Grafik: Cédric Lefebvre - Musik: Jean-Louis Valero - Mischung: Géraud Bec - Filmregisseur: Marie-Monique Robin - Produktion: David Charasse - Arte France - M2R Films 2014
Otaciana: Eine Währung gegen die Armut
Otaciana (Brasilien): Eine Währung gegen die Armut
Dienstag, 30. September um 00:00 Uhr (6 min)
Die als Jüngste einer elfköpfigen Familie in einem Slum von Palmeiras aufgewachsene Otaciana ist heute kaufmännische Leiterin in der lokalen Palmas-Bank. Sie lässt die Solidarität weiterleben, von der sie selbst profitiert hat und fördert einen Wirtschaftskreislauf, der das Geld der Armen auch den Armen wieder zukommen lässt.
Fotografie: Celsio Oliveira - Bild: Guillaume Martin - Ton: Marc Duployer - Aufstellung: Françoise Boulègue - Grafik: Cédric Lefebvre - Musik: Jean-Louis Valero - Mischung: Géraud Bec - Filmregisseur: Marie-Monique Robin - Produktion: David Charasse - Arte France - M2R Films 2014
Merete: Energie geht uns alle an
Merete (Dänemark): Energie geht uns alle an
Dienstag, 30. September um 00:00 Uhr (6 min)
Wenn die Insel Samsø heute völlig stromautark ist, dann ist das unter anderem Merete zu verdanken. Die Parteilose Bürgerin rief eine Genossenschaft von 200 Familien ins Leben, die ein mit dem Stroh der lokalen Landwirte befeuertes Wärmekraftwerk gründete.
Fotografie: Lawrence Perquis - Bild: Guillaume Martin - Ton: Marc Duployer - Aufstellung: Françoise Boulègue - Grafik: Cédric Lefebvre - Musik: Jean-Louis Valero - Mischung: Géraud Bec - Filmregisseur: Marie-Monique Robin - Produktion: David Charasse - Arte France - M2R Films 2014
Heike: Eine Währung für die lokale Wirtschaft
Heike (Deutschland): Eine Währung für die lokale Wirtschaft
Dienstag, 30. September um 00:00 Uhr (6 min)
Ihre Einkäufe zahlt Eike so oft es geht in Chiemgauern. Das Regiogeld leistet nicht nur einen Beitrag zur Finanzierung der Kita ihrer Kinder, sondern Eike konsumiert damit auch bewusster, fairer und nachhaltiger.
Fotografie: Lawrence Perquis - Bild: Guillaume Martin - Ton: Marc Duployer - Aufstellung: Françoise Boulègue - Grafik: Cédric Lefebvre - Musik: Jean-Louis Valero - Mischung: Géraud Bec, Thibaut Macquart - Filmregisseur: Marie-Monique Robin - Produktion: David Charasse - Arte France - M2R Films 2014
Charlotte: Die Energiewende im Alltag
Charlotte (Frankreich): Die Energiewende im Alltag
Dienstag, 30. September um 00:00 Uhr (6 min)
Gebäudethermik hätte für diese Ingenieurin ein einfacher Job bleiben können. Daraus wurde eine Überzeugung, die in den kleinsten Alltagsgesten zum Ausdruck kommt.
Fotografie: Edith Roux - Bild: Guillaume Martin - Ton: Yves Laisné - Aufstellung: Françoise Boulègue - Grafik: Cédric Lefebvre - Musik: Jean-Louis Valero - Mischung: Géraud Bec, Thibaut Macquart- Filmregisseur: Marie-Monique Robin - Produktion: David Charasse - Arte France - M2R Films 2014