ALLES  IST  EINS

 

Ramana Maharshi said, "If you want liberation, write, read, and practice the instructions in Ellam Ondre."

Dieses bisher nicht öffentlich zugängliche Werk aus dem Tamil ist von Sri Ramana Maharshi als Lektüre empfohlen worden. Über den Autor ist nichts bekannt. "Alles ist Eins" stammt vermutlich aus dem 19. Jahrhundert und enthält Richtlinien, wie der wahre Zustand des Menschen, das "Glücklichsein", erreicht werden kann.

 

Deine wahre Natur ist es, glücklich zu sein,

es ist daher nicht falsch, nach diesem Zustand zu streben.

Falsch ist nur, das Glück außen zu suchen,

denn es ist innen.

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Vom Glücklichsein

 

"Glücklich sein zu wollen und dabei das Selbst mit dem Körper zu identifizieren, ist wie der Versuch, den Fluß auf dem Rücken eines Krokodils zu überqueren. Wenn das Ego aufsteigt, trennt sich der Geist von seiner Quelle, dem Selbst, und wird rastlos wie ein in die Luft geworfener Stein oder das Wasser eines Flusses. Erst wenn der Stein oder der Fluß ihren jeweiligen Ursprungsort, nämlich den Boden oder den Ozean wieder erreicht haben, kommen sie zur Ruhe. Ebenso ist es mit dem Geist - er kann erst ruhen und glücklich sein, wenn er zu seiner Quelle zurückgekehrt ist und in ihr verbleibt. So wie es gewiß ist, daß der Stein und der Fluß zu ihrem Ausgangsort zurückkehren, so wird auch zwangsläufig früher oder später der Geist zu seiner Quelle heimkehren".

Sri Ramana Maharshi

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EINS-sein

1. Alles, die Welt, die du siehst, sowie du selbst, der Betrachter dieser Welt, ist EINS.

2. Alles, was du als ICH, DU, ER, SIE, und ES betrachtest ist EINS.

3. Die Lebewesen, aber auch das Unbelebte wie Erde, Luft, Feuer und Wasser, all das ist EINS.

4. Das Gute, das erworben wird, indem man alles als eins betrachtet, kann nicht erreicht werden, wenn man alles getrennt voneinander sieht. Also ist alles EINS.

5. Alles als eins zu betrachten, ist gut für dich und ebenso für die anderen. Daher ist alles EINS.

6. Derjenige, der denkt: "Ich bin getrennt, Du bist getrennt, Er ist getrennt", handelt auf eine Art für sich selbst, auf die andere Art für die anderen. Er kann nicht anders. Aus dem Gedanken "Wir sind alle getrennt voneinander" erwächst unterschiedliches Handeln verschiedenen Personen gegenüber. Wie kann ein Mensch vom rechten Weg abweichen, der um das Einssein mit den anderen weiß? Solange der Keim der Unterscheidens noch lebendig ist, wird - bewußt oder unbewußt - unterschiedliches handeln daraus erwachsen. Daher gib es auf, Unterschiede zu sehen. Alles ist nur EINS.

7. Solltest du dich nun fragen: In der Welt scheint alles verschieden voneinander zu sein; wie kann ich da alles als eins betrachten? Gibt es irgendeinen Weg um diese Erkenntnis zu erlangen? So werde ich dir antworten: Auf dem gleichen Baum sehen wir Blätter, Blumen, Früchte und Äste, alle verschieden voneinander und trotzdem alles eins, weil sie alle im Wort Baum inbegriffen sind. Sie haben eine gemeinsame Wurzel, einen gemeinsamen Saft. In gleicher Weise kommen alle Dinge, alle Körper, alle Organismen aus derselben Quelle und werden von derselben Kraft belebt. Daher ist alles EINS.

8. Mein guter Freund, finde selbst heraus, ob die Aussage: "Alles ist eins", Gutes oder Schlechtes bewirkt.

Wahrlich ist der im Recht, der sich selbst wie die anderen sieht und die anderen wie sich selbst, denn wie kann einem Menschen Schlechtes anhaften, der weiß, daß er die anderen ist und die anderen er selbst sind. Sag mir, gibt es einen besseren Weg zum Guten als das Wissen um die Einheit? Sicherlich gibt es keine bessere Methode als diese. Wie kann jemand die anderen mehr lieben als wenn er weiß, daß diese er selbst sind? betrachte sie daher alle als Einheit - liebe sie alle als Einheit, denn in Wahrheit ist alles EINS.

9. Wer kann die Ruhe und den Seelenfrieden dessen ermessen, der in der Einheit lebt? Er hat keine Sorgen. Das Wohl aller ist auch sein Wohl. Auch eine Mutter empfindet das Wohlergehen ihrer Kinder als ihr eigenes Wohlergehen, und trotzdem ist ihre Liebe nicht vollkommen, denn sie glaubt, daß sie und ihre Kinder getrennt voneinander sind. Die Liebe eines Weisen, der in Einheit mit allem lebt, übertrifft daher bei weitem die Liebe einer Mutter. Es gibt keinen anderen Weg, eine solche Liebe zu verwirklichen, als die Erfahrung der Einheit. Daher ist alles EINS.

10. Betrachte die ganze Welt als eins mit deinem unsterblichen Körper und somit dich selbst als das immerwährende leben der gesamten Welt. Sag mir, kann das etwa schaden? Wer wird sich schon vor dem unverfänglichen Weg scheuen? Sei mutig. Die Veden lehren diese reine Wahrheit. Es gibt nichts anderes außer dir selbst. Das höchste Gut wird dir gehören. Ja, du wirst selbst das höchste Gut sein. Anderen wird nur Gutes durch dich widerfahren, denn wer würde schon seinem eigenen Körper und seiner eigenen Seele Schaden zufügen?

Wenn der Körper einen Abszeß hat, wird ihm eine Salbe aufgetragen. Auch wenn es schmerzt, ist es doch nur dazu gedacht, Gutes zu bewirken. ebenso wird es mit manchen deiner Handlungen sein; sie werden auch dem Guten in der Welt dienen. Deshalb sollst du in allem die Einheit sehen und dich nicht in Unterscheidungen verwickeln.

Ich fasse kurz zusammen: derjenige, der die Einheit kennt, handelt so, wie es am besten ist; es ist das Wissen um die Einheit, das ihn zum Handeln bewegt. Er kann sich nicht irren. Er ist Gott, für die Welt sichtbar gemacht. Alles ist EINS.

aus: "Alles ist Eins" von Subramaniam, Vaiyai R., Reichel Verlag, mit einem Vorwort von Sri Ramana Marharshi